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Snowboard-Pionier gestorben Sein Traum war das Surfen im Schnee – es blieb nicht beim Traum

Jake Burton Carpenter ist gestorben. Ein Mann, dessen Namen untrennbar mit Snowboarden verbunden ist.

Man kann nicht über die Geschichte des Snowboardens reden, ohne ihn zu erwähnen – Jake Burton Carpenter. Nun ist der Gründer des Snowboard- und Bekleidungslabels Burton am Mittwoch im Alter von 65 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben.

Getrieben von Innovation

Jake Burton ist einer der Pioniere des Snowboardens. Er trug massgeblich dazu bei, den relativ jungen Sport international bekannt zu machen. Christian Gartmann beschreibt Burton als Missionar des Sportes. Gartmann war Mitgründer des ersten Unternehemens, welches in den 80er-Jahren Burton-Snowboards in die Schweiz importierte.

«Jake Burton war schon immer von Innovation getrieben. Qualität war ihm wichtig, er war richtiggehend qualitätsversessen», so Gartmann. Snowboarden sei mehr als nur ein Sport, es sei ein Lebensstil für Burton gewesen.

Er reiste dem Winter nach um die Welt

Ein Lebensstil, den Jake Burton selber verkörperte. Sein Ziel war es, jährlich 100 Tage auf dem Brett zu stehen. 2003 reiste er mit seinen drei Kindern und seiner Frau Donna zehn Monate durch die Welt, immer dem Winter nach. In einem Lebenslauf, den Burton in den letzten Monaten seines Lebens selber verfasste, beschreibt er diese Zeit als «eines der besten Jahre meines Lebens.»

Als Pionier beschreibt ihn auch der SRF-Snowboard-Experte Gian Simmen: «Jake Burton hat seinen Traum verwirklicht – das Surfen in den Schnee zu bringen.» Das war gar nicht so einfach. Zu Beginn waren Snowboards auf Skiliften verboten, denn sie waren keine Schneesportgeräte, sondern galten als Spielzeuge. «Er hat dafür gekämpft, dass Bergbahnen Snowboarder auf ihre Pisten liessen. Und heute sind Snowboards aus dem Wintersport nicht mehr wegzudenken», so Simmen.

Jake Burton und die Schweiz

Immer wieder war Burton auch in Schweizer Snowboard-Regionen auf dem Brett anzutreffen. Dieses Jahr zog er mit seiner Familie nach Zürich. Es sei für liberale Menschen wie ihn in den USA nicht mehr aushaltbar gewesen, begründete er in einem Interview gegenüber dem Tagesanzeiger diesen Entscheid. «Burton liebte die alpinen Snowboard-Regionen. Auch die Denkart der Menschen aus dem Alpenraum schätzte er sehr», sagt Gartmann.

Das Snowboarden erreichte seinen Höhepunkt um die Jahrtausendwende, mittlerweile nehmen die Zahlen von Snowboardfahrern tendenziell ab. Für Gian Simmen ist klar: Der Sport sei etabliert, auch dank Burtons unermüdlichem Einsatz. Und Gartmann betont: «Das Snowboarden hat auch das Skifahren stark geprägt, man denke nur an Carving-Skier.» Er ist überzeugt: «Die Pisten dieser Welt wären trister ohne das Schaffen von Jake Burton.»

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