Der Schweizer Solarflieger Solar Impulse 2 hat wegen einer Schlechtwetterfront in der japanischen Grossstadt Nagoya zwischenlanden müssen. «Wir haben entschieden, in Nagoya einen Zwischenstopp einzulegen und bessere Bedingungen abzuwarten», hiess es von Seiten der Organisatoren. Und namentlich der gelandete Pilot André Borschberg sagte: Es gelte das Prinzip «Sicherheit zuerst».
Kein Problem mit der Stromversorgung
Wie das Team von Solar Impulse weiter betonte, sei der unfreiwillige Unterbruch der Flugreise einzig durch das Wetter bedingt. Ein Problem mit der Stromversorgung gebe es nicht. Dementsprechend nahm der zweite Pilot Bertrand Piccard den Zwischenhalt des Fliegers auch nicht als Rückschlag wahr.
Stattdessen sprach er von einem «grossen Erfolg». Es sei der bislang längste Flug eines nur mit Solarenergie betriebenen Flugzeugs gewesen, sagte er nach der Landung im Live-Stream auf der Solar-Impulse-Internetseite. Und auch von der «Solar»-Crew im Kontrollzentrum in Monaco wurde die Landung nach rund 44 Stunden und 1700 Kilometern mit viel Beifall quittiert.
«Wir warten jetzt auf bessere Konditionen über dem Pazifik, um die Reise nach Hawaii fortzusetzen», liess das Team verlauten. Und Piccard sagte weiter: «Alles was wir tun konnten, wurde getan. Das Wetter können wir nicht kontrollieren. Das ist es, was Erfindertum ausmacht.»
Erst am Sonntag aufgebrochen
Erst am frühen Sonntagmorgen Ortszeit war die «Riesen-Libelle», wie die chinesischen Fans den filigranen Flieger liebevoll nennen, zur längsten und schwierigsten Etappe der Erdumrundung aufgebrochen. Nach Plan sollte er den Pazifik in sechs Tagen überqueren und nach rund 8500 Kilometern in Hawaii ankommen. Zuvor hatte der Schweizer Pilot André Borschberg bereits lange auf gutes Wetter warten müssen.
Das rein durch Sonnenenergie angetriebene Flugzeug war Anfang März in Abu Dhabi gestartet. Über Oman ging es weiter nach Indien, Myanmar und China. Nach dem Flug über den Pazifik soll Solar Impulse 2 sodann die USA überqueren. Borschberg und Piccard wollen die Erde ganz ohne Treibstoff umrunden, um die Möglichkeiten der umweltfreundlichen Solarkraft aufzuzeigen. Auf den insgesamt zwölf Etappen wechseln sie sich ab.
Grenzen der Leistungsfähigkeit
Die nun ein wenig kürzere Etappe von Japan bis Hawaii wird den Piloten – wenn er weiterfliegt – an die Grenzen der Leistungsfähigkeit bringen. Es wird ein fünf- bis sechstägiger Dauerflug in einer Kabine, die so klein ist, dass André Borschberg nicht einfach zwischendurch einmal aufstehen kann, um sich die Füsse zu vertreten.
Stattdessen will er sich mit Yoga-Übungen körperlich und geistig fit halten. Die Lufttemperatur wird auf der für tagsüber geplanten Flughöhe von bis zu 8000 Metern in der nicht klimatisierten Kabine auf Minus 40 Grad absinken. Und wie wenn das noch nicht reichen würde. Um die Kontrolle über das Flugzeug nicht zu verlieren, darf der Pilot nie länger als zwanzig Minuten schlafen. Er wird deshalb beim Weiterflug eine Spezialbrille tragen, die ihn jeweils mit starken Lichtimpulsen zwangsweise aufweckt.
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