Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Panorama Umstellung auf DAB+: Norwegen macht vorwärts, Österreich zaudert

In der Schweiz wird radiotechnisch auf DAB+ umgestellt. In anderen Ländern Europas wird dieser Schritt auch angestrebt. So stellt etwa Norwegen bereits 2017 die letzten UKW-Sender ab. Doch nicht alle Länder wollen diese technische Entwicklung mitmachen.

Einige Länder machen schnell vorwärts, allen voran Norwegen. Als erste in Europa wollen die Norweger schon Ende 2017 die UKW-Sender abschalten. Dann soll es nur noch DAB + geben. Magnus Lillelien, der beim öffentlich-rechtlichen norwegischen Sender NKR die Umstellung verantwortet, sagt dazu: «Auf der Ultra-Kurzwelle UKW ist die Zahl der Sendefrequenzen knapp. Das Digitalradio ermöglicht viel mehr Programme. Bisher hatte NKR drei nationale Programme, neu werden es deren dreizehn sein.»

Zudem sei die Tonqualität besser, und die Verbreitungskosten für DAB+ seien tiefer als für UKW. Der Aufbau des Digitalnetzes in einem so grossen und dünn besiedelten Land wie Norwegen sei allerdings teuer gewesen sei, sagt Lillelien.

Was war UKW?

Box aufklappen Box zuklappen

Der Begriff UKW bezeichnet sowohl eine Übertragungstechnik als auch die Ultrakurzwellen an sich. Als Ultrakurzwellen gelten elektromagnetische Wellen in einem Frequenzbereich von 30Megahertz bis 300Megahertz. DAB und DAB+ sind digitale Übertragungstechniken.

Man habe deshalb beschlossen, möglichst rasch von UKW auf DAB+ umzusteigen, damit man nicht lange Zeit beide Verbreitungsnetze bezahlen müsse. Digitalradio sei in Norwegen schon weit verbreitet, zwei Drittel der Nutzung entfielen auf Digitalradio. Damit sei eine wichtige Voraussetzung erfüllt, dass man UKW schon bald abschalten könne.

Österreichischer Staatssender stellen nicht um

Ganz anders ist die Lage in Deutschland und Österreich. In Deutschland läuft zurzeit eine Debatte, ob man überhaupt auf DAB+ umsteigen solle; vor allem die Privatsender scheuen die Kosten der Umstellung.

Und in Österreich wird es vorerst nichts mit DAB+. Erst letzte Woche hat der öffentlich-rechtliche ORF bekannt gegeben, dass er beim Umstieg auf DAB+ nicht mitmachen wird.

In Österreich haben die ORF-Radios eine überragende Marktposition von 70 Prozent. Der Medienexperte Harald Fidler von der österreichischen Tageszeitung «Der Standard» sagt: «Weder der ORF noch das grösste Privatradio Krone Hit haben ein Interesse an einer Neuordnung des Marktes. Insofern wollen sich beide nicht an der DAB+-Plattform beteiligen, die österreichische Medienbehörde 2017 ausschreibt.»

Wenn die beiden stärksten Anbieter nicht mitmachten, habe DAB Plus keine Chance, so Fidler. Beim ORF setze man stattdessen auf internetbasierte Verbreitung der Radioprogramme.

Internet-basierte Nutzung funktioniert nicht unbeschränkt

Radio werde auch künftig seine eigene Verbreitungstechnologie benötigen und könne sich nicht allein auf internetbasierte Nutzung beschränken, sagt dagegen Thomas Saner, der sich bei der SRG mit der Umstellung auf DAB+ beschäftigt.

Gerade für die mobile Radionutzung sei das Internet zu wenig leistungsfähig. «Der grosse Vorteil des DAB+-Netzes ist, dass man keine Angst mehr haben muss, man könne nicht mehr Radio hören, wenn es schon zu viele Hörer gibt, wie dies beim Internetradio der Fall ist.»

Deshalb stellen in der Schweiz die SRG und Private gemeinsam auf DAB+ um, und zwar schrittweise bis 2024. Dann soll der letzte UKW-Sender abgestellt werden.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel