- In Südfrankreich hat am Mittag die Erde gebebt. Vier Menschen sind verletzt worden, einer davon schwer.
- Die Erschütterung hat mindestens eine Stärke von 4.8 erreicht.
- Das Beben geschah nahe Montélimar in der Region Auvergne-Rhône-Alpe.
Laut dem französischen Erdbebendienst in Strassburg hat sich das Erdbeben in einer abgelegenen Gegend im Département Drôme zwischen Lyon und Marseille ereignet. Im Ort Teil westlich von Montélimar im Rhône-Tal wurden Hunderte Häuser beschädigt, wie der Nachrichtensender Franceinfo unter Berufung auf den Bürgermeister berichtete.
Bewohner von Teil wurden aufgefordert, zunächst ausserhalb ihrer Wohngebäude zu bleiben. Der Bürgermeister Olivier Pévérelli sagte Franceinfo, die Türme von zwei Kirchen drohten zusammenzustürzen. Drei Sporthallen seien für Bewohner geöffnet worden.
Kernkraftwerk unbeschädigt
Der Energiekonzern EDF teilte am Abend mit, dass drei Reaktoren des Atomkraftwerks Cruas-Meysse rund zehn Kilometer nördlich von Montélimar vorübergehend für Kontrollen heruntergefahren werden. Es habe keine Beschädigungen gegeben, doch es seien Vibrationen gemessen worden. Wie lange die Kontrollen dauern werden, bleibt noch offen. Die anderen Atomkraftwerke in der Region würden weiterlaufen.
Beim Atomkraftwerk Tricastin rund 30 Kilometer südlich von Montélimar habe es keine Beschädigungen gegeben, berichtete die Präfektur des Départements Drôme.
Ein Mensch sei in Montélimar von einem herabfallenden Gerüst schwer verletzt worden. Drei weitere Menschen erlitten im westlich gelegenen Verwaltungsbezirk Ardèche leichte Verletzungen.
Erschütterung dauerte rund 10 Sekunden
Während das französische Institut eine Erdbebenstärke von 5.4 angibt, hat die amerikanische Erdbebenwarte USGS – deren Daten als weltweit verlässlich gelten – 4.8 gemessen. Gemäss französischen Medien dauerte die Erschütterung gut zehn Sekunden.
Die Erde bebte den Behörden zufolge gegen 11.52 Uhr MEZ, Medien hatten zuvor von 11.51 Uhr gesprochen. Das Beben sei im Tal des grossen Flusses Rhône zu spüren gewesen. Er mündet westlich von Marseille im Mittelmeer.
Laut Meldungen auf sozialen Medien war eine leichte Erschütterung auch in Montpellier, Lyon, St. Etienne, Grenoble, Avignon und Marseille spürbar.