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Legende: Der Kurznachrichtendienst Twitter will die Zahl erlaubter Zeichen von 140 auf 280 erhöhen. Reuters

Von 140 auf 280 Zeichen Deshalb will Twitter längere Tweets einführen

140 Zeichen lange Kurznachrichten waren das Markenzeichen von Twitter. Wieso das Unternehmen das jetzt ändern will und andere Fragen und Antworten dazu.

Können alle Twitter-User jetzt lange Tweets verfassen?

Nein. Das Unternehmen testet die längeren Tweets zuerst an einer kleinen Gruppe von Nutzerinnen und Nutzern. Nach dieser Testphase wird entschieden, ob die Länge der Nachrichten tatsächlich von 140 auf 280 Zeichen verdoppelt werden soll.

Wann endet die Testphase?

Das ist bisher noch nicht bekannt.

Tweets über 140 Zeichen sind das Markenzeichen von Twitter. Wieso ändert das Unternehmen genau das?

Twitter ist seit Ende 2013 an der Börse, schreibt aber Verluste. Im letzten Jahr waren es umgerechnet ungefähr 434 Millionen Franken, die das Unternehmen verloren hat. Zudem stagnieren die Nutzerzahlen und Neuerungen der letzten Jahre brachten nicht den erwünschten Erfolg. Twitter steht also unter Druck und muss jetzt handeln.

Was spricht für die Änderung?

In einem Blogeintrag schreibt Twitter, man habe das Nutzungsverhalten der User analysiert. Dabei habe man herausgefunden, dass Nutzer, die in asiatischen Sprachen schreiben, seltener an die Zeichenbegrenzung stossen und weniger frustriert seien. In der japanischen, chinesischen und koreanischen Schrift werden deutlich weniger Schriftzeichen benutzt als in Sprachen mit lateinischer Schrift. Jetzt sollen auch alle anderen Sprachen die Möglichkeiten der Asiaten bekommen, rechtfertigt sich Twitter.

Wie reagieren die Nutzer auf die Ankündigung?

Wer dem verbreiteten Hashtag #280characters (280 Zeichen) folgt, bekommt schnell den Eindruck, dass die Twitter-Community nicht sonderlich begeistert ist. User beschweren sich darüber, dass der Kurznachrichtendienst damit seine Seele verliere und wünschen sich stattdessen eine Bearbeiten-Funktion für gesendete Tweets.

Auch bei einer nicht repräsentativen Umfrage vom 10vor10-Moderator Arthur Honegger überwiegen die unzufriedenen Stimmen.

Anzufügen ist hier, dass die Aussagen der Nutzer nicht unbedingt mit ihrem tatsächlichen Online-Verhalten übereinstimmen müssen und Twitter-Nutzer dafür bekannt sind, sich gerne über die Dinge zu beschweren.

Ist es ein Risiko für Twitter, den 280-Zeichen-Test durchzuführen?

«Nein», sagt SRF-Digitalredaktor Peter Buchmann. Das Unternehmen entscheide erst nach der Testphase, ob es das 280-Zeichen-Limit einführe und ähnliche Tests seien bei vergleichbaren Internetunternehmen gang und gäbe.

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