Das Wichtigste in Kürze
- Mit Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels verkehren die direkten Züge auf der Nord-Süd-Achse nicht mehr über die Bergstrecke, der landesweit bekannte mehrfache Blick auf die Kirche von Wassen entfällt.
- Bis Ende 2017 bleibt der Anschluss der alten Bergstrecke von 1882 an den Fernverkehr aber auf jeden Fall erhalten – mit Stundentakt und zusätzlichen Halten.
- Was anschliessend geschieht, wird derzeit verhandelt und geplant.
- Die langfristige Perspektive hängt auch davon ab, wie stark die Strecke genutzt wird – und wer wie viel für deren Betrieb zahlt.
Was mit der Gotthard-Bergstrecke passiert, ist auf lange Sicht offen. Sicher ist: Die Kirche von Wassen bleibt vorläufig sichtbar, den noch fahren weiterhin Personenzüge über die gewundenen Gleise.
Die heute gültige Fernverkehrskonzession sieht eine stündliche Verbindung über den Berg vor, die laut den SBB erfüllt wird. Doch die Konzession gilt ab 2018 nicht mehr. Fahren künftig nur Regionalzüge auf dieser Strecke, müssten die Kantone für die Kosten aufkommen, da sie die Besteller der Verbindungen sind.
Das BAV entscheidet über die Zukunft
Doch der Unterhalt der Bahnstrecke mit unzähligen Viadukten und Kehrtunnels ist teuer. Derzeit laufen Gespräche; eine Entscheidung dürfte das Bundesamt für Verkehr wohl Mitte kommenden Jahres treffen.
Noch unsicherer ist die ferne Zukunft. Und auch die Idee, das historisch wertvolle Gesamtbauwerk in das Unesco-Weltkulturerbe aufnehmen zu lassen, wodurch die Bergstrecke mehr Anziehungskraft für Touristen hätte. Allerdings würde das bedeuten, die Infrastruktur unverändert zu erhalten: auch das kein preiswertes Vergnügen. Im Oktober 2014 entschied der Bundesrat, auf eine Kandidatur zu verzichten – «vorläufig».