Der Volksheld ganz unheldenhaft mit zotteligen Haaren, in unvorteilhafter Kleidung und mit 114 Kilos auf den Rippen – so interpretiert das Theater Basel Wilhelm Tell. Gespielt wird dieser Antiheld vom Schweizer Bruno Cathomas (51). «Jeder Held ist idealisiert», sagt Cathomas. Die Herausforderung sei gewesen, diesem Bild zu widersprechen.
Geändert wurde auch die Kulisse: Das gesamte Stück spielt in einem riesigen Kreuz. Apfelschuss, Gessler und der Kampf um Freiheit jedoch wurden aus Friedrich Schillers Drama aus dem Jahr 1804 übernommen.Die Tell-Inszenierung ist eine Koproduktion vom Theater Basel und dem Schauspiel Köln. Das Stück wird noch bis Juni aufgeführt.
Den Klassiker neu zu interpretieren scheint in Mode zu sein. Auch die traditionsreiche Tell-Aufführung in Altdorf kam letztes Jahr modern daher: