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Gezerre um Mitteldamm: Entscheiden am Schluss die Gerichte?
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 19.08.2019. Bild: SRF
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Aarekraftwerk Aarau Was stimmt? Das Gezerre um den Mitteldamm geht weiter

  • Die Fronten zwischen dem Kraftwerkbetreiber und den Befürwortern des Mitteldamms verhärten sich.
  • Es geht um Zahlen: Die Eniwa sagt, man könne die Leistung des Kraftwerks nur steigern, wenn der Mitteldamm weg ist. Dies sei vor allem wichtig, um an Förder-Millionen des Bundes zu kommen.
  • Die Gegner verlangen Einsicht in die Kalkulationen der Eniwa, um die Argumente des Energieversorgers zu überprüfen.

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Legende:Der Aarekanal mit und ohne MitteldammDie Eniwa will den MItteldamm entfernen und so die Leistung ihres Kraftwerks steigern.zvg

Der so genannte Mitteldamm, eine rund 1.5 Kilometer lange, baumbewachsene schmale Insel in der Aare zwischen Schönenwerd und Aarau, ist beliebt bei Spaziergängern und Joggern. Der Kanal, der den Fluss teilt, wird im Sommer von der Bevölkerung zum Baden im Grünen genutzt. Von einem Naturparadies spricht der Verein «Rettet den Mitteldamm».

Es geht um 35 Millionen

Dieses Naturparadies muss weichen, wenn es nach den Plänen der Aarauer Eniwa geht. Der stadteigene Energieversorger will den Mitteldamm entfernen, um die Stromproduktion in seinem Flusskraftwerk zu steigern. 20 Prozent mehr Strom könnte erzeugt werden, so Eniwa-Chef Hans-Kaspar Scherrer. Dies unter anderem mit anderen Turbinen und eben ohne Mitteldamm, der das Wasser bremst. Und diese 20 Prozent seien eine Bedingung, damit die Eniwa 35 Millionen Franken Fördergelder abholen könne für ihr 135-Millionen-Projekt.

Keine Extrawurst

Es sei unsinnig, den Mitteldamm für ein bisschen mehr Strom zu opfern, entgegnet Leo Keller, Co-Präsident des Vereins «Rettet den Mitteldamm». Er zweifelt auch die Zahlen und Berechnungen der Eniwa an. Sein Verein möchte Einsicht in das aktuelle Kraftwerks-Projekt der Eniwa erhalten, der Energieversorgers lehnt dies ab. Es gebe für keine Anspruchsgruppe eine Sonderbehandlung, so die Eniwa. Der Verein müsse wie alle anderen warten, bis die Projektunterlagen Anfang 2020 öffentlich aufliegen.

Das Schicksal des Mitteldamms

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Fluss mit Damm.
Legende: ZVG/Eniwa

Bereits entschieden ist, dass der obere Teil des Mitteldammes entfernt wird. Dieser ist 750 Meter lang und liegt auf dem Gebiet des Kantons Solothurn. Schon im Jahr 2015 hatten die Behörden den Teilabriss des Dammes bewilligt.

Die Eniwa will den 1.6 Kilometer langen Damm in der Mitte des zum Kraftwerk führenden Kanals vollständig beseitigen. Sie argumentiert, dass sie die Leistung des Kraftwerks durch den Neubau um 21 Prozent steigern könne. Ein Drittel der Leistungssteigerung resultiere aus der Entfernung des Dammes.

Die Zahlen, mit denen der Verein auf seiner Website und auf Flyern argumentieren, stimmten so aber nicht, sagt Scherrer. So könne ohne Mitteldamm etwa mehr Strom produziert werden. Auch die Solarenergie fördern, anstatt den Mittdeldamm abbauen lohne sich nicht im gleichen Masse.

Die Fronten scheinen verhärtet zu sein. Der Verein argumentiert mit der Erhaltung des Aarauer Naherholungsgebiets, der Energieversorger mit wirtschaftlichen Argumenten. Es würde nicht erstaunen, wenn am Schluss Gerichte über den Aarauer Mitteldamm entscheiden.

Video
Aarau: Soll Insel aus der Aare verschwinden?
Aus Schweiz aktuell vom 17.06.2019.
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