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Aargau Solothurn Aargauer Lehrer haben Existenzängste vor Schulreform

Die Beratungsdienste für Ausbildung und Beruf Aargau (ask!) haben 2013 fast 12'000 Personen beraten: Angestiegen sind vor allem Beratungen beim Jugendpsychologischen Dienst und für Lehrpersonen. Das habe auch mit den Änderungen im Schulsystem zu tun, heisst es.

«Unser Sohn hat eine Essstörung und Probleme an der Berufsschule» oder «Als Lehrer macht mir die zunehmende Gewalt unter Schüler zu schaffen»: Mit solchen Problemen sahen sich die 100 Fachpersonen der Beratungsdienste «ask!» konfrontiert, wie die Geschäftsleitung am Freitag mitteilte.

Fast 12'000 Personen seien in insgesamt gut 22'000 Sitzungen beraten worden. Stark angestiegen sei die Zahl und Dauer der Beratungen beim Jugendpsychologischen Dienst JPD.

Weniger Besuche in Infozentren

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Legende: Beratungsdienste «ask!»

Die Beratungsdienste betreiben sechs Informationszentren im Kanton. Dort habe man mit 40'000 Besuchern einen leichten Rückgang zu verzeichnen, berichtet «ask!». Immer mehr Leute informieren sich online. Allerdings: Die Zahl der Kurzberatungen ist gestiegen, immer häufiger würden sich auch ältere Leute beraten lassen im Bereich Beruf und Ausbildung.

Neues Schulsystem verunsichert

Einen «markanten Anstieg» verzeichneten auch Einzelberatungen für Lehrpersonen: Dabei habe die Umstellung von 5 auf 6 Jahre Primarschule «wie erwartet» die Nachfrage nach Unterstützung ansteigen lassen. Die Umstellung ist im Aargau auf den Sommer geplant.

«Bei einigen Lehrern löst dies sogar Existenzängste aus», erklärt «ask!»-Geschäftsführer Thomas Eichenberger im Gespräch mit Radio SRF. Oberstufen-Lehrer bangen um ihren Job und haben Mühe damit, in die Primarschule zu wechseln. «Einfache Rezepte gibt es nicht», erklärt Eichenberger weiter. Bei jeder Lehrperson müsse eine individuelle Lösung gefunden werden für die weitere Laufbahn.

Lehrer werden wenn möglich gehalten

Allerdings: Die Beratungsdienste würden die Lehrer nicht «von ihrem Beruf wegberaten», betont Eichenberger. Man sei sich bewusst, dass die Lehrer gebraucht würden und suche nach Lösungen, wie diese ihren Beruf weiter ausüben könnten.

«Psychosoziale Belastungssituationen und psychische Erschöpfung» seien weitere Hauptthemen unter Lehrpersonen, heisst es bei den Beratungsdiensten weiter. Thomas Eichenberger weist allerdings den Vorwurf zurück, dass die heutigen Lehrpersonen weniger belastbar seien als früher. «Die Umwälzungen der letzten zehn bis zwanzig Jahren in der Schule waren enorm, die Herausforderungen für den Lehrerberuf sind sehr stark gewachsen», so Eichenberger.

Trotz allen Veränderungen rechnet Eichenberger damit, dass die Beratungstätigkeit für Lehrpersonen in den nächsten Monaten wieder abnimmt. Dann haben die Beratungsdienste wieder mehr Zeit für andere Probleme und Zielgruppen.

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