«Top 5»: Wenn die Fusion kommt, werden Solothurn und seine vier Nachbargemeinden zur grössten Stadt des Kantons mit 43'000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Nach jahrelanger Projektarbeit steht der Fusionsvertrag, die Verbehmlassung dazu läuft seit Anfang April. Am Montag fand in Biberist die erste von fünf Informationsveranstaltungen statt. Das Thema ist wichtig und zukunftsweisend, das Interesse daran aber (noch) dürftig.
«110 Leute sind mehr als an einer ordentlichen Gemeindeversammlung»
Martin Blaser, der freisinnige Gemeindepräsident von Biberist, gilt gemeinhin als «Fusions-Turbo». Dass ausgerechnet in seiner Gemeinde mit über 8'000 Einwohnern und rund 5'000 Stimmberechtigten nur gerade 110 Leute zur Informationsveranstaltung erschienen, wurmt ihn ein bisschen.
Aber er sagt auch: «Das sind deutlich mehr, als ich an jeder Gemeindeversammlung habe. Und: es wurde rege diskutiert.» Die Leute hätten gerne mehr Garantien bei einer Fusion, fasst Blaser zusammen, etwa bei Steuerfragen. Und sie wollten genauer wissen, was der Zusammenschluss der Gemeinde unter dem Strich denn mehr bringe als ein Alleingang. Eine schwierige Frage.
«Wir müssen informieren, die Leute motivieren mitzumachen»
Martin Blaser stellt fest, dass das Thema noch gar nicht richtig bei der Bevölkerung angekommen ist. Dass der Fusionsvertrag jetzt zwar auf dem Tisch liegt, dass es aber noch viele Gespräche und Aktivitäten brauche, um den Prozess auch bei den Leuten im Dorf zum laufen zu bringen. Das gleiche Phänomen stellen auch seine Amtskollegen in Solothurn, Zuchwil, Derendingen und Luterbach fest.
Die Vernehmlassung zum Fusionsvertrag läuft bis Ende Mai. Am 8. Dezember ist in allen Gemeinden gleichzeitig eine Gemeindeversammlung geplant, die über die Fusion entscheiden soll. Und definitiv besiegelt wird das ganze an einer Urnenabstimmung im Februar 2016.