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Aargau Solothurn «Damit sich die Junggesellen nicht in den Beizen betrinken»

Adolph Kolping lehrte Schuhmacher, wurde Theologe und machte sich für den Gesellenverein stark: Ein Verein, der Junggesellen ein Dach über den Kopf und einen sinnvollen Zeitvertreib näherbringen sollte. Am 8. Dezember hält auch ein Verein in Muri ihm zu Ehren einen Gottesdienst ab.

«Adolph Kolping setzte sich damals dafür ein, dass die Jung- und Wandergesellen abends ein Zuhause hatten und dort jassen konnten, anstatt sich in der Beiz zu betrinken.» André Bühlmann ist 55 Jahre alt und Präsident der so genannten Kolpingfamilie Muri. So nennen sich die Vereine, welche Adolph Kolpings Idee und seinen damaligen Gesellenverein weiterführen, wenn auch in einer etwas anderen Art.

Zeit miteinander verbringen

Die Kolpingfamilie ist eine von 80 solchen Familien in der Schweiz, und eine von fast 6000 weltweit. Diese Vereine haben sich unter anderem zum Ziel gesetzt, das Gefühl der Gemeinsamkeit zu pflegen. Sie machen Ausflüge, zum Beispiel in Form eines Ski-Wochenendes. «Mittlerweile richten wir uns auch vermehrt nach den Bedürfnissen der Jungen und haben auch schon einen Kletterpark besucht», erzählt der 55-Jährige. Daneben führen die Kolpingfamilien auch Anlässe durch und sammeln damit Geld für gemeinnützige Zwecke.

Am Sonntag, 8. Dezember, findet nun in der Pfarrkirche St. Goar in Muri ein Gottesdienst statt, anlässlich des 200. Geburtstages von Adolph Kolping. «Wir werden über sein Leben und Wirken erzählen, aber auch über uns und was die Kolpingfamilien tun», erklärt Bühlmann gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Schweizer Radio SRF.

Adolph Kolping: Vom Schuhmacher zum Theologen

Audio
Gedenken an Kolping (7.12.2013)
02:19 min
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 19 Sekunden.

Adolph Kolping wurde 1813 in der Nähe von Köln geboren. Er machte eine Lehre als Schuhmacher und arbeitete auf diesem Beruf mehrere Jahre lang. In dieser Zeit fiel ihm auf, dass viele Junggesellen, aber auch Wandergesellen am Abend vor allem in den Beizen und Spelunken herumhingen und sich volllaufen liessen. Das gab Kolping zu denken. Er begann ein Theologiestudium und wurde später Vorsitzender eben dieses Gesellenvereins.

Knapp 170 Mitglieder zählt die Kolpingfamilie in Muri aktuell. Weltweit sind es fast eine halbe Million. Die Religion spielt dabei keine Rolle. Es sind zwar viele Katholiken in der Kolpingfamilie, «aber wir sind offen für alle», erklärt Bühlmann. Keiner wird gefragt, welcher Religion er angehört, fügt er an. Oft muss Bühlmann auf die Frage antworten, ob die Kolpingfamilie denn eine Sekte sei. «Ja, das höre ich oft. Aber wir haben rein gar nichts mit einer Sekte zu tun.»

Der Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Goar in Muri findet am Sonntag um 10 Uhr statt. Teilnehmen darf jedermann, auch Nichtmitglieder.

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