Nicht einmal mehr 300'000 Personen hat die Seilbahn auf den Weissenstein 2016 transportiert. 2015, im ersten ganzen Betriebsjahr, waren es noch über 400'000.
Der Geschäftsbericht nennt zwei Gründe für den Rückgang:
- Der «Neue-Bahn-Effekt» ist weggefallen: 2015 war die damals neue Bahn selber Attraktion genug, um auf den Weissenstein zu fahren. Das war 2016 nicht mehr der Fall.
- Das schlechte Wetter: Schlitteln war im Januar und Februar 2016 nicht möglich, was zu substanziellen Ertragsausfällen geführt hat.
Dass die Gondeli den Reiz des Neuen rasch verloren haben, kommt für die Betreiber nicht überraschend. Sie haben damit gerechnet. Entsprechend haben sie budgetiert. Das Geschäftsjahr schliesst denn auch trotz deutlich weniger Passagieren mit einem Gewinn.
Die wichtigsten Zahlen
Betriebstage | Passagiere | Betriebsgewinn | Jahresgewinn | |
2015 | 328 | 417'662 | 2'081'846 | 389’317 |
2016 | 321 | 295'049 | 990'459 | 323’264 |
Für die Zukunft müsse man sich keine Sorgen machen, sagen die Betreiber. Trotz halbiertem Betriebsgewinn habe man die geplanten Abschreibungen und die nötigen Rückstellungen vornehmen können. Zudem sollen unverändert Dividenden in der Höhe von 244'000 Franken ausgeschüttet werden (2 Prozent des Aktienkapitals).
Hoffnung Downhill-Strecke
Das Hauptproblem der Seilbahn Weissenstein AG bleibt das Wetter. Bei Kälte oder Regen will praktisch niemand auf den Solothurner Hausberg fahren. Und hat es keinen Schnee, will niemand schlitteln gehen. Deshalb will die Bahn wetterunabhängiger werden.
Gefragt sind Attraktionen, die auch bei schlechtem Wetter Gäste auf die Gondelibahn locken. Im Vordergrund steht dabei die geplante Bike-Strecke vom Weissenstein zur Talstation. Velofahrer, die den Berg herunterrasen wollen, kommen nicht nur, wenn die Sonne scheint.
«Fast wie früher beim Bahn-Projekt»
Allerdings: Die Bike-Strecke am Solothurner Hausberg passt nicht allen. Die Seilbahn ist schon lange am Verhandeln, wo sie durchführen soll.
Geschäftsführer Konrad Stuber: «Wir sind schon fast wieder in einer ähnlichen Situation wie vor einigen Jahren mit dem Bahn-Projekt. Es ist in diesem geschützten Jura-Gebiet nicht so einfach, dass man rasch etwas realisieren kann. Es braucht auch hier wieder unheimlich viel Durchhaltewillen». Dass die Strecke wie geplant noch 2017 gebaut werden kann, wird deshalb immer unrealistischer.