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Eine Flussbadi: Baden und Aarau sehen die Sache verschieden
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 29.07.2020. Bild: Keystone
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Erfrischung im Aargau In Baden wollen sie auch baden

Solothurnerinnen und Solothurnern ist das Bild bekannt: Sobald sich die Aare ein wenig aufgewärmt hat und «bebadbar» ist, dauert es nicht lange, bis sich die Ersten im Fluss tummeln. Einen Kilometer die Aare hoch zu Fuss, die Kleider im Schwimmsack verstauen und sich im Wasser zurück in die Stadt treiben lassen. Beliebt sind auch aufblasbare Gummiringe und -boote oder Luftmatratzen, um darauf den Fluss hinunter zu schweben. Auch in Olten, Rheinfelden oder Brugg gehört es im Sommer für viele dazu, in Aare, Rhein oder Reuss zu steigen und bei einer geeigneten Stelle abgekühlt wieder zu verlassen.

Aussicht aus Gummiboot
Legende: SRF / Bruno von Däniken

Bilder, die man in der Stadt Baden weniger kennt. Die Limmat zwischen Baden und Ennetbaden ist meist zu wenig tief, um darin schwimmen zu können. Oder aber es hat zu wenig geeignete Stellen, an denen man sicher in den Fluss gelangen und vor allem das Wasser wieder verlassen kann – so sehen es zumindest die Mitglieder eines Petitions-Komitees. Sie fordern, dass die Stadt Massnahmen prüft, damit das Baden in der Limmat besser möglich ist. Ihnen schweben Treppen oder Leitern vor, Stege oder gar ein Flussbad.

Fluss
Legende: SRF / Bruno von Däniken

Die Petition habe bereits viel zuspruch erhalten, sagt Mit-Initiant Alex Berger. Das Ziel seien 2000 Unterschriften. Neben dem SP-Einwohnerrat gehören andere Politikerinnen und Privatpersonen zum Komitee. Die Stadt Baden soll den gesamten Raum der Limmat überprüfen, so ihre Forderung. Dies in Bezug auf Ein- und Ausstiege sowie auf ein Nebeneinander von Schwimmerinnen, Pontonieren und Wasserfahrern, Kanuten und Surferinnen, die sich ebenfalls auf der Limmat bewegen. Klar sei, dass alle, die sich im und auf dem Wasser tummeln, selbst verantwortlich seien für ihre Sicherheit, so Berger.

Die Forderung nach einer «bebadbaren» Limmat in Baden ist nicht neu. Bereits mehrmals prüfte die Stadt Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation. Und mehrmals diskutierte die städtische Politik die abschlägigen Aussagen der Stadtverwaltung. Aktuell ist erneut ein Postulat zum Thema hängig, dessen Inhalt sich mit den Forderungen der Petition deckt.

Schild
Legende: SRF / Bruno von Däniken

Wenn man Stadtammann Markus Schneider dazu befragt, dann kann man die Antwort der Stadtregierung auf Postulat und Petition vorweg nehmen: Schöne Idee, aber leider nein. Gerade in der aktuellen Situation, in der viele Leute nicht ans Meer in die Ferien fahren können, sei der Wunsch nach Baden im Fluss vor der Haustür verständlich, so Schneider.

Stadt Baden mit Limmat.
Legende: Keystone

Schwimmen und Baden in der Limmat sei erlaubt. Gründe gegen zusätzliche Einstiegsmöglichkeiten gibt es aber laut Stadtammann Schneider mehrere. Er betont vor allem die beiden Wehre auf Stadtgebiet, welche den Fluss stauen. Diese könnten plötzlich geöffnet werden und die Wassermassen die Personen im Fluss gefährden. Man sei vor zehn Jahren zum Schluss gekommen: «dass der Fluss zu gefährlich ist, um breit angelegtes Baden zuzulassen und ein gewisses Risiko [als Stadt] zu übernehmen, indem man für das Baden in Fluss wirbt. Ich glaube, diese Beurteilung hat in den letzten zehn Jahren nicht geändert.»

Aarau plant eine Flussbadi

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Anders als in Baden ist die Stadt Aarau aktuell mitten in der Planung einer Flussbadi. Das Stadtbauamt klärt angestossen durch eine Bürgermotion ab, wo sich an der Aare geeignete Orte befinden. Es seien noch drei Standorte im Rennen, erklärt Stadtbaumeister Jan Hlavica.

Die Anlage wäre einfach gehalten: Ein- und Ausstiege, Umkleidekabinen, sanitäre Anlagen und Schliessfächer. Der Eintritt wäre für alle kostenlos. Hlavica rechnet mit drei bis fünf Jahren bis zur Realisation. Die Realisierungskosten schätzt er auf 60'000 bis 120'000 Franken und die Betriebskosten auf jährlich 6000 bis 10'000 Franken. Er habe das Gefühl, dass sich der Einwohnerrat nicht wegen der Kosten gegen das Projekt stellen würde.

Allerdings müsse man die Machbarkeitsstudien für die drei ausgewählten Standorte abwarten, dämpft der Aarauer Stadtbaumeister die Euphorie. Zu klären seien mehrere Faktoren. Dazu gehören unter anderem Wasserstand und Strömungen am Flussufer. Schwimmen und Baden in der Aare soll sicher sein.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 29.7.2020, 12:03 Uhr;

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