Sowohl der öffentliche wie der private Bau legten 2013 zu. Die Investitionen in den öffentlichen Bau nahmen um 3,5 Prozent auf rund eine Milliarde Franken zu. Das teilt das kantonale Departement Finanzen und Ressourcen (DFR) am Donnerstag mit.
Beim privaten Bau stiegen die Bauausgaben um ein Prozent. Diese Zunahme ist gemäss DFR in erster Linie auf den Industriebau zurückzuführen. 2012 waren die Investitionen noch um 3,9 Prozent gewachsen. Das Wachstum flacht also ab.
Fast 5000 leere Wohnungen
Wie im Vorjahr nahm 2013 die Zahl der neu erstellten Wohnungen leicht ab. So wurden im Aargau nach provisorischen Ergebnissen 3736 neue Wohnungen erstellt, davon 678 Einfamilienhäuser. Damit wächst der Kanton immer noch stark, aber weniger stark als in früheren Jahren.
Könnte das ein erster Zeichen für eine platzende Immobilienblase sein? Immer wieder hört man in der Baubranche oder bei Immobilien-Bankern diese Angst. Doch Statistiker Ruedi Steiner vom DFR beruhigt gegenüber SRF. «Von einer platzenden Blase kann keine Rede sein. Die Investitionen steigen immer noch an.» Zudem bewegten sich die aktuellen Zahlen auf Rekordniveau: Seit anfangs der Neunzigerjahren wurde im Aargau nicht mehr so viel gebaut.
Die neuen Wohnungen gehen weg
Der Gesamtwohnungsbestand stieg um 1,9 Prozent auf 296'022 Einheiten. Davon standen am 1. Juni dieses Jahres 4'957 Wohnungen leer. Dies sind 76 Einheiten oder 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Leerwohnungsziffer, welche den Anteil der leer stehenden Wohnungen am Gesamtwohnungsbestand misst, sank im Vergleich zum Vorjahr jedoch leicht auf 1,67 Prozent. Was also gebaut wird, lässt sich gut vermieten oder verkaufen. Für Ruedi Steiner ist auch das ein Zeichen dafür, dass keine Blase droht. «Angebot und Nachfrage sind ausgeglichen.»
Mehr Wohnungen, weniger Einfamilienhäuser
Interessant ist eine andere Entwicklung: Seit 2006 geht die Zahl der neu erbauten Einfamilienhäuser zurück. Immer häufiger werden Wohnungen erstellt. «Das Bauland ist relativ teuer, Einfamilienhäuser verlieren damit im Konkurrenzkampf mit Wohnungen», glaubt Ruedi Steiner. Die von vielen Politikern gewünschte Verdichtung ist also bereits im Gange.
Wie lange die Entwicklung im Immobilienmarkt noch gesund bleibt, kann und will Statistiker Ruedi Steiner nicht prognostizieren. Er sagt nur so viel: «Die Lage auf dem Immobilienmarkt hat mit der sonstigen wirtschaftlichen Entwicklung zu tun.» Diese scheint im Moment noch nach oben zu zeigen: Die Baustatistik belegt schliesslich, dass vor allem neue Industriebauten boomen.
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