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Gedenktafel Verenaschlucht «Er hätte auch ohne Legat eine Gedenktafel erhalten»

Gemeisselt in Fels, überwachsen von Moos befinden sich in der malerischen Verenaschlucht bei Solothurn mehrere Gedenktafeln. Neben dem Weg zur Einsiedelei erinnern sie an wichtige Solothurner aus dem 19. Jahrhundert. Die letzte wurde vor 116 Jahren angebracht. Nun wird am Abend des 22. März eine neue Tafel angebracht: Für den Solothurner Kunsthistoriker Paul L. Feser. Warum kommt ausgerechnet er zu dieser Ehre? Sergio Wyniger, Präsident der Solothurner Bürgergemeinde, erklärt.

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Sergio Wyniger, Präsident Bürgergemeinde Solothurn
aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 22.03.2018.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 45 Sekunden.

SRF News: Weshalb verdient Paul L. Feser diese Gedenktafel, so ein hohes öffentliches Ansehen?

Sergio Wyniger: Paul Feser war ein Historiker, der sich seit seiner Jugend mit der Einsiedelei und der Verenaschlucht beschäftigt hat. Er war sehr eng verbunden, vor allem mit ihren wertvollen Kulturgütern. Er hat 1978 die Einsiedeleikommission der Bürgergemeinde Solothurn gegründet. 35 Jahre war er Präsident dieser Kommission.

Sie sagen, Paul L. Feser hat sich verdient gemacht für die Verenschlucht. Wie denn zum Beispiel?

Die Einsiedeleikommission entstand aus einer finanziellen Not. Man hatte kein Geld, um die Kapellen in der Einsiedelei zu renovieren. Dazu hat er zwei grosse Stadtfeste organisiert und einen Flohmarkt. Er hat einen Spendenaufruf gemacht und die Leute «angehauen», damit sie etwas spenden. Insgesamt kamen so 1,5 Millionen Franken zusammen. In den 80er-Jahren war das viel Geld. Damit konnte man zum ersten Mal eine umfassende Renovation dieser beiden Kapellen machen. Davon zehren wir heute noch.

Es gab im Vorfeld auch kritische Stimmen. Man konnte hören, es gehe auch ums Geld. Es gab ein Legat von Paul L. Feser an die Bürgergemeinde. Hat er sich diese Ehre erkauft?

Nein, das ist überhaupt nicht so. Wir hätten wahrscheinlich ihm auch einen Gedenkstein erstellt, wenn wir nicht die Auflage dieses Legates gehabt hätten, dass dafür ein Einsiedelei-Museum eingerichtet oder dass er sonst wie verewigt werden müsste.

Wir hätten auch ohne Legat einen Gedenkstein erstellt.

Paul Feser hat so viel geleistet und einen so grossen Verdienst an der Einsiedelei, dass er es wirklich verdient hat.

Es gab 116 Jahre keine neue Tafel. Nun gibt es wieder eine. Ist nun zu erwarten, dass es nur alle paar Jahre eine neue gibt?

Nein, das ist überhaupt nicht die Meinung. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass sich in den nächsten Jahren jemand aufdrängt, um in der Schlucht verewigt zu werden. Einerseits ist es so, dass es rein formell nicht in Frage kommt vom Kanton her (es ist ein Naturschutzgebiet). Und auch wir wollen nicht, dass es nur noch solche Gedenksteine hat in der Verenaschlucht.

Das Gespräch führte Barbara Mathys.

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