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Brauchtum im Seetal In Meisterschwanden und Fahrwangen sind die Frauen an der Macht

Es ist ein Brauch, den es sonst nirgends gibt: Der «Meitlisonntagsbrauch» in Meisterschwanden und Fahrwangen. Jeweils um den zweiten Sonntag im Januar übernehmen in den beiden Gemeinden die Frauen das Zepter. Sie ziehen von Restaurant zu Restaurant und fangen Männer ein.

In langer Tradition wird der Brauch von den beiden Meitlisonntag-Vereinigungen aus Meisterschwanden und Fahrwangen am Leben gehalten.

Historisches

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Gemäss Überlieferung gehen die «Meitlisonntage» zurück auf das beherzte Eingreifen der Seetalerfrauen im 2. Villmergerkrieg 1712. Man sagt, sie hätten den reformierten Bernern zum Sieg verholfen. Zum Dank schenkte der Berner Heeresführer Tscharner den tapferen Frauen «drei eigene Tage», an welchen sie über das «Mannevolch» regieren dürfen.

Für sie sind es die «drei schönsten Tage des Jahres», sagt Delphine Schmitt. Sie ist die Präsidentin der Meitlisonntag-Vereinigung Meisterschwanden.

Der Brauch wird jeweils um den zweiten Sonntag im Januar gepflegt - am Meitlidonnerstag, am Meitlisamstag und am Meitlisonntag.

Auf Männerfang mit dem «Grasbogen»

Am Abend ziehen die Frauen mit dem «Grasbogen» (eine Art Fangnetz) bewaffnet in die Gaststätten von Meisterschwanden und Fahrwangen. Sie sind in altmodische Roben gekleidet und tragen elegante Hütchen.

In den Restaurants fordern sie die Männer zum Tanz auf. Ein Mann wird anschliessend mit dem Grasbogen gefangen und in das nächste Restaurant getragen.

Für die Herren ist es eine absolute Ehre, wenn wir sie einfangen.
Autor: Delphine Schmitt Präsidentin Meitlisonntag-Vereinigung Meisterschwanden

Im nächsten Restaurant kann sich der Gefangene freikaufen, indem er den Frauen eine Runde spendiert. Als Andenken erhält er dann eine Meitlisonntags-Plakette. Diese schützt ihn auch davor, am selben Abend noch einmal gefangen genommen zu werden.

Der Brauch der Meitlisonntage ist einzigartig für die beiden Seetaler Gemeinden Meisterschwanden und Fahrwangen. Das bedeute aber nicht, dass nur Einheimische willkommen seien, sagt Delphine Schmitt im Gespräch mit Radio SRF: «Nein, wir sind sehr froh, wenn auch auswärtige Leute kommen!»

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