Die Betreiber der fünf Schweizer Atomkraftwerke müssen ein externes Notfallzentrum planen. Das fordert die Atomaufsichtsbehörde Ensi. Nur mit einem Notfallzentrum ausserhalb des AKW-Geländes könne der Notfallstab bei erschwerten Bedingungen sicher arbeiten.
Alle AKW verfügten über einsatzbereite Ersatznotfallräume auf ihrem Anlageareal, schreibt das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) am Mittwoch auf seiner Website. «Wir sind jedoch der Auffassung, dass der Notfallstab eine weitere Option für den Einsatzort haben muss», lässt sich Georg Piller, Leiter des Fachbereichs Strahlenschutz, zitieren.
Notfallzentrale ausserhalb des AKW-Gelände
Neben den Notfallräumen auf dem Anlagenareal sollten Einsatzräume ausserhalb des AKW-Geländes bereitgestellt sein, damit der Notfallstab auch bei erschwerten Randbedingungen sicher und wirksam arbeiten könne.
Zudem müsse für die Notfallbekämpfung so wenig Personal wie möglich, aber so viel wie nötig auf der Anlage tätig sein. Die Betreiber könnten ein solches Zentrum gemeinsam oder getrennt einrichten, hiess es beim Ensi auf Anfrage.
Das Ensi will die Tauglichkeit des geforderten Zentrums und die Planung für die Verlegung des Notfallstabes bei einer Übung im kommenden Jahr prüfen.
Notfallmaterial muss jederzeit verfügbar sein
Die Aufsichtsbehörde fordert von den Betreibern auch, dass die benötigen Einsatzmittel für den Notfallschutz mitsamt Strahlenschutzmaterialien so untergebracht werden, dass sie rechtzeitig zur Verfügung stehen.
Das Einsatzmaterial mitsamt Lebensmitteln für die Notfallmannschaften müsse jederzeit verfügbar sein. Bis Ende Jahr müssen die AKW-Betreiber dokumentieren, wie sie dieses Ziel erreichen wollen. Seit Mitte 2011 besteht ein Materialdepot für Notfälle in einem Bunker in Reitnau.
Die Verbesserung des Notfallschutzes ist eine Folge der AKW-Katastrophe im japanischen Fukushima vor vier Jahren.