Die Neuen sollen es richten, so könnte man das Wahlergebnis bei den Oltner Parlamentswahlen einordnen. Die neue Partei «Olten jetzt» erobert aus dem Stand vier Sitze im Parlament und ist damit die grosse Wahlgewinnerin.
Zweite Siegerin ist die Junge SP Region Olten, sie erobert zwei zusätzliche Sitze und hat nun drei Mandate.
Etablierte Parteien verlieren
Alle übrigen Parteien verlieren Sitze. Die Deutung der Resultate ist allerdings knifflig, da das Oltner Parlament verkleinert wurde. Zum ersten Mal wurden nur noch 40 statt wie vorher 50 Sitze vergeben.
Von dieser Verkleinerung können nun aber nicht wie erwartet die grossen Parteien profitieren, im Gegenteil, alle etablierten Parteien verlieren an Einfluss.
Wie wirkt die neue Kraft?
Die beiden stärksten Kräfte in Olten bleiben dennoch die SP und die FDP mit je 9 Sitzen. Dahinter reiht sich die SVP mit 5 Sitzen ein, während CVP, Grüne und «Olten jetzt!» auf 4 Sitze kommen. Die Junge SP hat neu 3 Mandate, EVP und GLP je eines.
Die neue Kraft in der Oltner Politik möchte sich nach eigenen Aussagen nicht fix im Links-Rechts-Schema positionieren, man sei aber tendenziell schon eher auf der linken Seite angesiedelt, so erklärt es ein Partei-Vertreter gegenüber Radio SRF.
Primär gehe es der Partei darum die etablierte Politik aufzumischen, Grabenkämpfe zu überwinden und unabhängig von einer nationalen Mutterpartei Lokalpolitik betreiben zu können.
«Mini-Linksrutsch»
Zusammen mit dem Sitzgewinn der Jungen SP kann man davon ausgehen, dass die Oltner Stadtpolitik etwas linker ausfallen dürfte als bisher, vor allem auch darum, weil sich im Stadtrat ebenfalls eine links-grüne Mehrheit halten konnte. Unter anderem dürfte dafür sicher auch die Sparpolitik der letzten Legislatur mitverantwortlich sein.