Nein zu Osa
Klingnau: Nein | Leibstadt: Nein |
Full-Reuenthal: Nein | Döttingen: Nein |
Böttstein: Ja | Leuggern: Ja |
Mandach: 1. Dez. | Schwaderloch: 24. Nov. |
Koblenz: sistiert |
Es ist ein ernüchterndes Bild, das sich der Projektleitung der «Oberstufe Aaretal» (Osa) bietet. Ihr Projekt einer dezentralen Oberstufe mit der Bezirksschule in Kleindöttingen und je einem Sek- und Real-Standort in Leuggern und Klingnau, ist praktisch gescheitert. Auch wenn Mandach und Schwaderloch noch Ja sagen sollten, kann Osa nicht so realisiert werden, wie ursprünglich angedacht.
Zu viele Gründe sprachen aus Sicht der Gemeindeversammlungen gegen das Projekt. Klingnau hätte die Bez verloren und damit auch sein Konzept der «Oberstufe unter einem Dach». Auch Schulgelder hätte die Gemeinde verloren, nämlich von jenen Jugendlichen aus den umliegenden Gemeinden, die nicht mehr in Klingnau zur Schule gegangen wären.
Leibstadt hätte ein ziemlich leeres Schulhaus gehabt. Und aus Sicht der Döttinger Stimmberechtigten war derart viel noch unklar am Projekt, dass es an der Gemeindeversammlung kein einziges zustimmendes Votum gab.
Neuer Anlauf auf Stufe Bezirk
Allerdings: Auch den Nein-Sagern ist klar, dass Handlungsbedarf besteht. Alle Prognosen zeigen, dass die bestehenden Bezirksschulen von Klingnau und Leuggern in Zukunft zu klein sein werden. Ab dem Schuljahr 2022/23 gilt nämlich, dass eine Bezirksschule mindestens 6 Klassen haben muss mit mindestens je 18 Schülern.
Darum heisst das Nein der Gemeindeversammlungen zu Osa nicht automatisch Ja zum Status Quo. Mit dem Nein war der Auftrag verbunden, die Schulfrage auf einer übergeordneten Ebene zu prüfen, nämlich auf Stufe Bezirk. Die Regionalplanungsgruppe solle den Lead übernehmen und die Diskussion neu anstossen.
Sehr unterschiedliche Interessen
Nur: In dieser Regionalplanungsgruppe sind nicht mehr nur 9 Gemeinden wie bei Osa dabei, sondern gleich 23. Darunter jene des Rheintals, z. B. Bad Zurzach, und jene im Surbtal. Letztere dürften keine grosse Lust an einer gemeinsamen Schuldiskussion haben, denn bei ihnen ist diese Frage gelöst, die Bezirksschule Endingen ist gesichert. Und die Gemeinden des Rheintals in ein gemeinsames Boot zu bringen, ist vielleicht nicht unmöglich, aber die Diskussionen würden sehr viel Zeit brauchen.
Die Zeit drängt im unteren Aaretal. In vier Jahren muss die neue Schule stehen. Planung, Organisation und Umsetzung eines derartigen Projektes brauchen enorm viel Zeit. Diese dürfte den Gemeinden mit der Rückkehr auf Feld 1 (Diskussion auf Stufe Bezirk) fehlen. So zeichnet sich ab, dass am Schluss die Aargauer Regierung entscheiden muss, wie die Oberstufe im unteren Aaretal aussieht.
Das Gesetz sieht vor, dass zuerst die Gemeinden nach Lösungen suchen. Gelingt ihnen das nicht, soll ein Verbund tätig werden, die Regionalplanungsgruppe. Kann man sich auch hier nicht auf ein Projekt verständigen, wird die Regierung angerufen. Und genau auf diesen Punkt scheint man nun im unteren Aaretal zuzusteuern.
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