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Aargau Solothurn Tödlicher Unfall mit «Bipperlisi»: Lokführer unschuldig

Zwischen Flumenthal und Riedholz kollidierte am 23. September 2015 ein Zug mit einem Jagdaufseher. Dieser wurde tödlich verletzt. Die Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) kommt jetzt zum Schluss: Dem Lokführer der Aare Seeland Mobil ASM «war es nicht möglich, eine Bremsung einzuleiten».

Roter Zug der Aare Seeland Mobil ASM.
Legende: Der Zug des «Bipperlisi» konnte am 23. September 2015 nicht mehr rechtzeitig bremsen und erfasste einen Jagdaufseher. zvg/asmobil.ch , Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen

Der Unfall ereignete sich am frühen Morgen des 23. Septembers 2015. Ein Jagdaufseher wurde gerufen, weil in der Nähe von Riedholz ein verletztes Reh liege. Der Jagdaufseher machte sich auf den Weg, um das Tier zu suchen.

Zwischen Flumenthal und Riedholz wollte der Jagdaufseher das Gleis der Aare Seeland Mobil ASM überqueren.

Ein mit 80 km/h herannahender Zug konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und verletzte den Jagdaufseher tödlich. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) kommt nun zum Schluss, dass der Lokführer den Unfall nicht hätte verhindern können.

144 Meter Bremsweg

Die Sust schreibt in ihrem Bericht: «Aus einer Entfernung von rund 50 Metern erkannte der Lokführer zu Beginn einer leichten Rechtskuve eine von links unmittelbar in den Gleisbereich tretende Person. Er gab einen Pfiff ab und löste eine Schnellbremsung aus.» Der Zug benötigte jedoch 144 Meter, um zum Stillstand zu kommen.

Sicherheitsdefizit bei Jagdaufsehern in der ganzen Schweiz?

Sicherheitsdefizit bei Jagdaufsehern in der ganzen Schweiz?
Der Jagdaufseher habe sich in seiner Funktion im Gleisbereich aufgehalten, ohne je eine fundierte Ausbildung über die dort vorherrschenden Gefahren erhalten zu haben, schreibt die Sust in ihrem Schlussbericht zum Unfall. Zudem habe er keine Warnausrüstung getragen. «Eine Anweisung, wie sie für das Bergen von Fallwild auf Autobahnen besteht, existiert für den Bahnbereich nicht», bemängelt die Sust. Es sei jedoch anzunehmen, dass Wildhüter und Jagdaufseher aller Kantone sich öfter für eine Nachsuche im Bahnbereich aufhalten, «ohne die nötige Ausbildung über das Verhalten im Gleisbereich zu haben». Das Bundesamt für Verkehr BAV solle daher sicherstellen, dass die Kantone die Wildhüter und Jagdaufseher «für das Verhalten im Gleisbereich schulen und für den Gebrauch einer Schutzausrüstung sorgen». Auf Anfrage von SRF heisst es beim BAV, man prüfe diese Empfehlung. Derweil ist für den Jagdverwalter des Kantons Solothurn bereits klar, dass das Verhalten im Gleisbereich bereits in die nächste Ausbildung integriert wird. «Wir werden schauen, dass wir Experten der Bahn mit ins Boot holen», sagt Marcel Tschan gegenüber SRF.

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