Mit 31 Prozent Fremdstimmen ist Brigit Wyss, welche als Kantonsrätin bestätigt wurde und am 14. April im zweiten Wahlgang für den Regierungsrat kandidiert, erneut die Solothurner Panaschierkönigin. Bereits bei den Nationalratswahlen 2011 hatte sie den grössten prozentualen Anteil an Fremdstimmen erreicht.
Einen hohen Anteil an Fremdstimmen konnten Roland Heim (CVP) und Roland Fürst (CVP) gewinnen, welche ebenfalls zur Stichwahl für den Regierungsrat antreten. Heim erhielt einen Anteil von 29,3 Prozent und Fürst einen Anteil von 23,3 Prozent.
FDP-Regierungsratskandidat Remo Ankli gewann als Kantonsrat im Schwarzbubenland 22,8 Prozent der Stimmen ausserhalb seiner Partei.
Wyss kann auf die SP zählen
Die Panaschierstatistik zeigt, wie viele Stimmen die Kandidierenden von eigenen und fremden Listen erhielten. Ein hoher Fremdstimmenanteil bedeutet, dass der Kandidierende auf viel Unterstützung von Wählenden ausserhalb der eigenen Partei zählen kann. Und die Statistik zeigt auch, bei wem sich die Politiker bedanken dürfen.
Die grüne Brigit Wyss holte die Hälfte ihrer Fremdstimmen bei SP-Wählenden. Die beiden CVP-Kandidaten Heim und Fürst wurden nebst ihren eigenen Leuten vor allem von der FDP unterstützt. FDP-Kandidat Ankli wiederum darf sich bei den CVP-Wählern bedanken.
Bei den beiden CVP-Kandidaten zeigen sich bei genauerem Hinsehen Unterschiede: Während Roland Heim nebst den Freisinnigen vor allem auf SP-Wähler zählen durfte, wurde Roland Fürst neben FDP- vor allem von SVP-Wählern unterstützt.
Zahlenmässig ist Fürst der König
Wenn man nicht die Prozentzahlen betrachtet, sondern die absoluten Zahlen, dann ist Roland Fürst (CVP) der Panaschierkönig. Er hat in seiner Amtei Olten-Gösgen über 2000 Fremdstimmen gesammelt. Brigit Wyss (Grüne) gewann in ihrer Amtei Solothurn-Lebern knapp 1600 Fremdstimmen, Roland Heim (CVP) in der gleichen Amtei über 1400, und Remo Ankli (FDP) im Schwarzbubenland knapp 1400 Fremdstimmen.
In der Amtei Bucheggberg-Wasseramt ist Kuno Tschumi (FDP) der Panaschierkönig. Den Gemeindepräsidenten von Derendingen wählten knapp 18 Prozent Nicht-FDP-Wähler. In der Amtei Thal-Gäu ist Karin Büttler (FDP) über die Parteigrenzen hinaus am beliebtesten. Die Laupersdorferin holte knapp 22 Prozent Fremdstimmen.