Nach dem Nein der Wettinger Stimmbevölkerung zum Sanierungsprojekt des Sportzentrums Tägerhard an der Abstimmung vom 23. September, hat der Gemeinderat das Wahlergebnis analysiert und das weitere Vorgehen für die Überarbeitung des Projektes festgelegt.
Gegner und Befürworter befragt
Nach dem negativen Urnenentscheid hat der Wettinger Gemeinderat die Firma Isopublic beauftragt, eine repräsentative Umfrage in der Bevölkerung zu machen. Ziel war es, die Gründe für das Volksnein zu eruieren und zu sehen, wie das Projekt überarbeitet werden muss.
Für diese Analyse wurden 504 Interviews durchgeführt, wovon 318 schliesslich ausgewertet werden konnten. Bei der Umfrage wurden gleich viele Befürworter und Gegner befragt.
Grundsätzliches Ja zu einem neuen Tägi
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen: Im Grundsatz stehen fast alle Wettingerinnen und Wettinger hinter einer Erneuerung des Sportzentrums Tägerhard. Rund 70 Prozent aller Stimmenden sind sogar bereit für die entsprechenden Investitionen in Zukunft eine Steuerfusserhöhung in Kauf zu nehmen. Einzig die SVP-Wählerschaft sagte mehrheitlich nein dazu.
Weiter zeigt die Umfrage, dass im Tägi im Winter Eissport angeboten werden soll. 95 Prozent aller Auskunftgeber fordern das. Auch die Möglichkeiten für Schwimmsport sollen erhalten bleiben.
Für 75 Prozent der Befragten ist klar, dass es auch Angebote braucht, die sich betriebswirtschaftlich rechnen, also zum Beispiel Messe- und Konzertmöglichkeiten. Allerdings findet mehr als die Hälfte der Leute, dass es auch nicht-rentable Angebote braucht.
Während die Wählerinnen und Wähler von FDP, CVP und SP Bademöglichkeiten und Eis mehrheitlich unterstützen, steht die SVP dem kritischer gegenüber. Bei der Überarbeitung des Projektes sollen Befürworter und Gegener eingebunden werden.
Neues Projekt soll um 2015 vorliegen
Für das weitere Vorgehen hat der Gemeinderat eine breit abgestützte Begleitkommission mit Vertretern der Pro- und Contrakomitees sowie Mitgliedern der Einwohnerratsfraktionen und Fachleuten eingesetzt. Diese soll das Projekt nun zusammen mit dem Gemeinderat überarbieten.
Es soll dem Einwohnerrat an einer der ersten Sitzungen im Jahre 2013 ein Traktandenbericht für die Überarbeitung des Projektes tägi unterbreitet werden. Bereits im Vorfeld der Erarbeitung dieser Kreditvorlage wird die Begleitkommission in den Prozess einbezogen.
Anschliessend soll das Ergebnis der Überarbeitung des Projektes tägi in geeigneter Form (z.B. Mitwirkungsveranstaltung) mit der Bevölkerung diskutiert werden, bevor im Winter 2013/2014 dem Einwohnerrat ein Kredit mit verschiedenen Auswahlvarianten vorgelegt wird.
Dieser Kredit mit Auswahlmöglichkeiten soll der Bevölkerung anschliessend unterbreitet werden. Mit dem Baukredit für ein überarbeitetes Projekt tägi kann im Jahre 2015/2016 gerechnet werden.
Varianten zur Auswahl gefordert
In der Überarbeitung des Projektes sollen mehrere Varianten und Möglichkeiten für den Verzicht auf einzelne Elemente aufgezeigt werden. Unter anderem soll eine kleinere Halle oder der Verzicht auf die Tiefgarage geprüft werden.
Nach Vorliegen der Abstimmungsanalyse und Bewilligung des Kredites für die Neuüberarbeitung des Projektes tägi soll anfangs 2013 mit den kantonalen Behörden die Rahmenbedingungen für die Betriebsdauer des Eises besprochen werden.
Bekanntlich soll mit heutigem Kenntnisstand der Eisbereich mit kantonaler Verfügung per Ende Saison 2013/2014 geschlossen werden.