Die Teilnehmenden des E-Bike-Trainings im Rahmen der Mobilitätswoche Basel Dreiland lauschen gespannt den Anweisungen von Cagla Nzeyimana. Die Polizistin leitet den Kurs auf dem Pausenhof des Kirschgarten Gymnasiums. «Ihr müsst euch bewusst sein, dass die Autofahrer euch unterschätzen», sagt sie zu den Teilnehmenden, «ihr seid viel schneller als normale Velos.»
Mit einem E-Bike muss man wie ein Motorradfahrer denken.
Nach allgemeinen Informationen zum elektronischen Velo fahren die Teilnehmer zuerst ein paar Proberunden. Danach werden die Übungen schwieriger. Die E-Bike-Anfänger kurven um Hindernisse und lernen die richtige Bremstechnik.
Nach rund 40 Minuten ist das Training vorbei. «Bei der Gangschaltung habe ich noch etwas Mühe. Aber sonst fühle ich mich sicher», sagt einer der Teilnehmer nach dem Kurs.
Mehr schwere Unfälle mit E-Bikes
Der Blick in die Statistik zeigt, dass E-Bikes nicht ungefährlich sind. Einerseits ist die Zahl der E-Bikes im Verkehr stark gestiegen. Unterdessen ist von den neu gekauften Velos jedes vierte ein E-Bike. Anderseits ist parallel dazu auch die Zahl der Unfälle mit E-Bikes in den beiden Basel gestiegen.
Gemäss einer Studie der Schweizer Beratungsstelle für Unfallverhütung findet sich in der Unfallstatistik bei E-Bike-Fahrern ausserdem ein deutlich höherer Anteil an schweren Verletzungen als bei normalen Velofahrern.
Bremswege wie mit einem Motorrad
Bruno Fiechter von der Basler Polizei sagt, viele E-Bike-Fahrer würden die Geschwindigkeit, und vor allem den Bremsweg, unterschätzen: «Man muss vorausschauender fahren. Mit einem E-Bike muss man wie ein Motorradfahrer denken. Da kann es schnell brenzlig werden.»
Dazu komme, dass besonders auch ältere Menschen mit dem E-Bike unterwegs sind. «Zur hohen Geschwindigkeit kommt eine verlangsamte Reaktionszeit. Das ist gefährlich.» Fiechter rät deshalb, dass jeder mit seinem E-Bike zuerst üben sollte, bevor er auf die Strasse geht.