Vom Spitalbett aus schildert sie das ominöse Weekend: «Am Freitag und am Samstag hatte ich Bauchschmerzen. Als sie nicht aufhörten, begab ich mich auf Anraten meines Arztes in die Notfallstation. Dort wurde die Blinddarmentzündung diagnostiziert. Und um 04.30 Uhr am Sonntag früh wurde ich operiert.» Die zweite Operation innert zwei Wochen. «Dieses Mal aber erholte ich mich schneller als bei der ersten, die doch fast vier Stunden gedauert hat.»
Ich konnte die Zähne nicht wie gewohnt aufeinander beissen.
Denn der Sturz in der Bike-Halle hatte seine Spuren hinterlassen. Zuerst schienen die Folgen nicht gravierend. «Ich spürte zwar, dass ich die Zähne nicht wie üblich übereinanderbringen konnte. Ich ging davon aus, dass nur die Platzwunde genäht werden musste.» Doch die Röntgenaufnahmen zeigten ein anderes Bild. Und nach dem chirurgischen Eingriff am Kopf und nachdem der Ellbogen in Gips gelegt worden war, kam Katrin Leumann das ganze Ausmass der Verletzung zum Bewusstsein.
«Ich kann nicht einmal mehr mein Rosschwänzlein binden und ich musste eine Kinderzahnbürste kaufen, damit ich den Mund nicht so weit öffnen musste. Mit der Ellbogenverletzung kann ich weder Velo noch Auto fahren. So lud ich verschiedene Apps des öffentlichen Verkehrs runter, den ich jetzt rege benütze.»
Kein Piccolo, keine Fasnacht
Verzichten muss die Riehenerin auch aufs geliebte Piccolospielen an der Fasnacht. Die kommt viel zu früh. Gedanken macht sie sich, wie sie den Unfall psychologisch verarbeiten wird. Den Unfallort hat sie schon wieder einmal besucht und hat dies gut verkraftet. Vielleicht wird sie sich noch mit einem Mentaltrainer zusammensetzen, um den Wiedereinstieg in ihre Rennkarriere zu optimieren.
Wann Katrin Leumann wieder aufs Velo steigen kann, ist nach der Verletzung und der Notoperation am Blinddarm fraglich. Sicher noch nicht am nächsten Sonntag, 8. Februar 2015. Da wird sie hoffentlich ohne Unfall, Krankheit und Operation ihren 33. Geburtstag in aller Ruhe feiern können.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)