«Dass ausgerechnet der Zolli, der sich für Natur einsetzt, Bäume roden lassen will, das finde ich unglaublich», ärgert sich Christine Scherler, eine Anwohnerin der Oberwilerstrasse in Basel. Dass die grossen alten Bäume direkt vor ihrem Wohnhaus gefällt werden sollen, stört sie. «Diese Bäume haben Charakter und sind für uns Heimat.» Zwar plant der Zolli gemäss der Baupublikation, alle Bäume zu ersetzen, doch dabei würden alte geschützte Bäume durch junge Pflanzen ersetzt, kritisiert Christine Scherler.
Einsprache geplant
Zusammen mit anderen Stockwerkeigentümern in der Umgebung will sie beim Baudepartement eine Einsprache einreichen. Sie betont dabei, dass sie nicht gegen das neue Elefantenhaus per se sei. «Ich finde es gut, dass die Elefanten eine neue und schönere Anlage bekommen», so Christine Scherler. Sie frage sich aber, ob das Projekt nicht redimensioniert werden und stärker die Natur berücksichtigen könne. «Der Zolli ist eine Oase. Ich möchte gerne, dass er das bleibt.»
Baumschutzkommission sieht kein Problem
Die Fällung der zahlreichen Bäume wurde von der Baumschutzkommission akzeptiert. Emanuel Trueb, Leiter der Basler Stadtgärtnerei, beschreibt: «Die Zahl der Bäume, die gefällt werden sollen, ist akzeptabel. Der Zolli nimmt Rücksicht und schützt dafür andere Bäume.» Es ginge stets darum, die verschiedenen Anforderungen gegeneinander abzuwägen. «Natürlich bedauern wir, dass die Böume gefällt werden. Aber es scheint uns trotzdem insgesamt eine gute Läsung zu sein.» Dafür, dass die Anwohner eine Einsprache machen, habe er aber Verständnis.
Mangelnder Dialog
Christine Scherler ist jedoch nicht nur wegen der Bäume skeptisch, auch andere Aspekte der Bauarbeiten verunsichern sie. Da der Zolli nicht mit den Anwohnern kommuniziere, habe sie keine Gelegenheit, diese Anliegen zu deponieren. «Zum Beispiel habe ich Angst, dass das geplante Heulager Schatten wirft oder Lärm macht. Und wir fragen uns, ob unsere alten Häuser die heftigen Bauarbeiten überhaupt schadlos überstehen», so die Anwohnerin. Der Zolli habe zwar eine Anwohnerinfomartion durchgeführt, jedoch sei diese in den Fasnachtsferien gewesen, als viele Leute abwesend waren. Informationsbriefe seien zudem nur in sehr wenigen Haushalten verteilt worden, so Christine Scherler.
Keine Reaktion
Der Zoo Basel wollte dazu keine Stellung nehmen. Er verwies auf eine Medienkonferenz, die im April stattfinden solle und über die Umbauarbeiten informiere.