Andreas Morel ist Spezialist im Gebiet der Nahrungsmittel. Als studierter Kunsthistoriker hat sich der 75-jährige Basler schon immer für das Essen interessiert. «Ernährung ist wichtig. Ohne Nahrung sind wir nicht in der Lage zu arbeiten, zu überleben», sagte Andreas Morel gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF. Das Interesse am Essen hat zum Buch «Der gedeckte Tisch» geführt.
Das Basler Läckerli ist ein Weihnachtsgebäck
Die Basler kennen kein traditionelles Weihnachtsessen. Allgemein haben die Basler keine typische Spezialität, welche vergleichbar mit dem «Zürcher Geschnetzelten» wäre. Basel habe nichts anzubieten, ausser dem Basler Läckerli. «Man könnte meinen, wir würden nur Süssigkeiten essen.» Ursprünglich war das Basler Läckerli eine Spezialität die es ausschliesslich zur Weihnachtszeit gab, weil die Gewürzzutaten kostbar waren.
Basel war lange Zeit der Verkehrsknotenpunkt im Gewürzhandel. Aus dieser Zeit stammt auch der Name der Safranszunft oder des Imbergässli. «Imber heisst so viel wie Ingwer», sagt Andreas Morel. Gewürze spielen auch beim Basler Hypokras eine grosse Rolle. Früher sei der Wein in unserer Region wie Essig gewesen. Darum habe man ihn gewürzt, unter anderem mit Zucker, damit er trinkbar wurde. «Auf diese Art hat man den Wein aufgepeppt.»
Ich bin kein Filet-Typ.
Die Esskultur habe sich, so Morel stark gewandelt. Früher war der Esstisch der Mittelpunkt der Familie. Bei Andreas Morel spielt der Esstisch nach wie vor eine bedeutende Rolle: «Es hat ein Tischtuch, eine Stoffserviette und einen Silberbecher, aus dem ich trinke.» Ein Lieblingsessen habe er nicht. Er sei aber kein Filet-Typ, sondern sehe gerne den Kopf und den Schwanz des Fischs aufs seinem Teller. Auch sei er ein grosser Freund vom Kalbskopf.