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Bern Freiburg Wallis Bauernhof statt Einsamkeit

Ob psychisch Kranke oder ältere Menschen: Verschiedene Bauernfamilien im Kanton Bern nehmen Pflegebedürftige bei sich auf. Die Wissenschaft spricht von einem «riesigen Potential».

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Reportage über das Betreute Wohnen auf dem Bauernhof und Interviews (Thomas Pressmann, 12.02.2013)
12:38 min
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Ein Bauernhof ob Lützelflüh: Hier lebt die Familie Rothenbühler. Philipp Keller ist zu Gast. Schon länger leidet der 30jährige an schweren Depressionen. Vor 11 Jahren hatte sich seine Schwester an ihrem Geburtstag umgebracht. Nach einem Klinikaufenthalt kam er vor eineinhalb Jahren zur Familie Rothenbühler. «Hier finde ich den Tritt zurück ins Leben», sagt er.

Philipp Keller lebt die ganze Woche bei der Familie. Nur am Wochenende geht er manchmal nach Hause. Die Familie Rothenbühler betreut seit einigen Jahren immer wieder psychisch Erkrankte. Sie erhalten dafür eine Entschädigung.

Rund 80 Personen auf Berner Bauernhöfen untergebracht

Je nach Betreuungsaufwand erhalten Bauernfamilien zwischen 90 bis 130 Franken pro Tag. «Wegen des Geldes machen wir es aber nicht», sagt Gabriela Rothenbühler. «Anderen etwas Gutes tun gibt uns Befriedigung.» Die Ökonomische Gemeinnützige Gesellschaft des Kantons Bern vermittelt psychisch Erkrankte, aber auch Behinderte und ältere Personen, an Bauernfamilien. Rund 80 Menschen sind zurzeit im Kanton Bern untergebracht. Viele bleiben für ein paar Monate, andere bis ans Ende ihres Lebens.

Grosses Potential

Der Soziologe Hans Wydler hat mit 550 Bauernfamilien in der ganzen Schweiz Gespräche geführt. «Das Potential des betreuten Wohnens ist riesig», sagt der Dozent der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Die Zahl Pflegebedürftiger nehme immer mehr zu. Und: «Für Bauernfamilien auf dem Land kann es eine wichtige Einnahmequelle sein.»

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