«Die verteilte Propaganda ist Nährboden für Gewalt», sagte SVP-Motionär Henri-Charles Beuchat am Donnerstag. Er wirft den Koranverteilern vor, Hass zu predigen und schweizweit ein Rekrutierungsnetz aufzubauen.
Die Mehrheit der Stadträte war sich zwar einig, dass die Radikalisierung von Islamisten eine besorgende Entwicklung sei. «Diese sei aber durch ein Verbot nicht gelöst», sagte EVP-Stadträtin Bettina Jans-Troxler. Die SP forderte, mehr zu integrieren anstatt zu pauschalisieren.
Der Gemeinderat machte darauf aufmerksam, dass die Verteilung von Koranen von der Religionsfreiheit geschützt sei. Die Interpretation der Schriften sei stark subjektiv. Zudem müsse ein allfälliges Verbot auf nationaler Ebene geregelt werden.
Aktion umstritten
Die Koran-Verteilaktion «Lies!» wird in der Schweiz mit Radikalisierung von jungen Menschen in Verbindung gebracht, ein Verbot gibt es aber nicht. Im vergangenen November hatte das deutsche Innenministerium die Aktion verboten. |
Die Diskussion drohte kurzzeitig auf eine Grundsatzdebatte über Religionen auszuufern. Beuchat und Daniel Egloff von der Partei der Arbeit Schweiz warfen sich gegenseitig kritische Koran- und Bibelauszüge entgegen.