Gibt der Stiftungsrat des Kunstmuseums und des Zentrums Paul Klee bis Ende Jahr grünes Licht, wird ab Anfang 2019 umgebaut und saniert. Während dieser Zeit wird das Museum zumindest in Teilen offen sein. Die Institution will aber die Bauzeit auch nutzen, um auszuschwärmen und Kunst zu den Leuten zu bringen, wie Museumsdirektorin Nina Zimmer vor den Medien ausführte. Ideen gebe es viele, doch sei noch nichts spruchreif.
Baubewilligung braucht Ergänzung
Schon länger bekannt ist, dass das Haus in seinem Innern mehr Platz für Gegenwartskunst schaffen will. Dafür liegt eigentlich ein bewilligtes Projekt vor. Vergangenes Jahr wurden auch Sanierungsarbeiten ins Auge gefasst und das Ganze zu einem Projekt zusammengeführt. Rund 40 Millionen Franken veranschlagt die Institution nun für das Gesamtprojekt.
Grossteil soll der Kanton zahlen
Für die Modernisierung rechnen die Museumsverantwortlichen mit einem Kostendach von rund 40 Millionen Franken. 80 Prozent der Kosten soll der Kanton Bern übernehmen, der Rest soll über Drittmittel finanziert werden. Eine Volksabstimmung ist laut Jürg Bucher nicht nötig. |
Stark sanierungsbedürftig ist laut Stiftungsratspräsident Jürg Bucher vor allem der rund dreissigjährige Erweiterungsbau des Atelier 5. Vor allem die Gebäudetechnik muss erneuert werden. Wenn das Klimasystem aussteige, «dann müssen wir das Haus schliessen, mit allen Konsequenzen, die das hat», betonte Bucher. Die Wiedereröffnung des sanierten Atelier 5-Baus ist für 2021 geplant.
Daneben will das Museum auch Platz für Ausstellungs- und Lagerflächen schaffen. Für Gegenwartskunst werden zusätzliche 600 Quadratmeter Fläche geschaffen.
Für den Kulturgüterschutz entstehen zusätzlich rund 350 Quadratmeter. Auch der Eingangsbereich für Besucherinnen und Besucher im historischen Stettler-Bau wird umgestaltet.
Für Sanierung und Umbau ist der Berner Architekt Patrick Jordi verantwortlich. Eine freihändige Vergabe an das Architektenteam sei laut Beschaffungsrecht möglich, um zeitliche Verzögerungen und damit Mehrkosten zu verhindern, führte Stiftungsratspräsident Jürg Bucher aus.
Schon lange auf dem Wunschzettel
Das Kunstmuseum Bern wälzt seit Jahren Pläne für die Ausstellung seiner Gegenwartskunst. Anfangs träumte man sogar von einem grossen, eigenen Gegenwartskunst-Museum. Doch dies erwies sich als unrealistisch. Lange stand deshalb ein Erweiterungsbau im Zentrum der Überlegungen. Mäzen Hansjörg Wyss, wollte dafür rund 20 Millionen Franken spenden.
2007 geriet aber das zunächst favorisierte Projekt wegen denkmalpflegerischer Einwände in Rücklage. Die Museumsleitung entschied sich für das zweitplatzierte Projekt, auch dieses scheiterte wegen hoher Mehrkosten.