Die Zwischenkriegszeit
«In den 1920er-Jahren wollten die Behörden keine Industriebetriebe», sagt Michel Charrière. Man fürchtete sich im katholisch-konservativen Freiburg vor radikalen Chefs in den Fabriken, sagt der Historiker. Und noch schlimmer: «vor sozialistischen Arbeitern». Einzig Fabriken für die Verarbeitung von Landwirtschaftserzeugnissen wurden zugelassen – Schokoladenfabriken oder Milchpulverhersteller.
Der Wandel
Erst in den 1950er-Jahren merkte Freiburg, dass seine Wirtschaftspolitik in der Sackgasse endet. Die Freiburger wanderten aus. «Was nützt eine Universität und ein Technikum, wenn die Arbeitsplätze fehlen», sagt Michel Charrière.
Man begann Wirtschaftspole zu bilden im Kanton. Und bald begann sich das Blatt zu wenden. Erstmals wanderten mehr Leute in den Kanton Freiburg ein als umgekehrt. In dieser Zeit liess sich der Fleischverarbeiter der Migros, die Micarna, im Kanton nieder.
Die Wirtschaft heute
Freiburg habe sich gewandelt. Heute sei der Tertiärsektor, also der Dienstleistungssektor der wichtigste Wirtschaftszweig. Und Freiburg steht vor der nächsten Herausforderung: die industrielle Revolution 4.0 – das Zeitalter der Digitalisierung und dem Internet.
Die Handels- und Industriekammer und die Digitalisierung
Freiburg müsse die Leute, die in diesem Bereich an den Hochschulen und der Universität ausgebildet werden, im Kanton halten, sagt Chantal Robin, Direktorin der Freiburger Handels- und Industriekammer. Mit dem Innovationspark Blue Factory auf dem Cardinal-Gelände oder dem Marly Innovation Center sei man auf gutem Weg: «Wir müssen dort aber rascher bauen.» |
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 12:03 Uhr)