Der Kocherpark mitten in der Stadt Bern ist eingezwängt zwischen Strassen und Bürohäusern. Vor 25 Jahren machte er Schlagzeile wegen der offenen Drogenszene. Nun ist er lauschig. Genau hier zeigen junge Leute in ein paar Tagen Filme.
Ein Kino hier, gratis für alle, das war die Idee der Global Shapers. Deana Gariup hat den Berner Ableger der Gruppe vor zwei Jahren mitgegründet. Nun wird das erste grössere Projekt in Bern Wirklichkeit. «Es ist toll, wie das Kino Formen annimmt», sagt die PR-Beraterin.
Global Shapers: Am WEF gegründet
Gutes tun, vor Ort die Welt verbessern: Das haben sich die Global Shapers auf die Fahne geschrieben. 2011 gründete Klaus Schwab am Weltwirtschaftsforum WEF in Davos die Gemeinschaft. Junge Menschen mit Führungsfähigkeiten sollen sich ehrenamtlich für die Gesellschaft engagieren. In Bern müssen sich neue Mitglieder bewerben. Wer Global Shaper werden will, darf nicht älter als 30 Jahre alt sein und über Führungsfähigkeiten verfügen. An 420 Orten auf der ganzen Welt gibt es Global Shapers; organisiert sind sie in Gruppen, sogenannten Hubs. In Moskau sorgte eine Meldestelle für Raser für Aufsehen, im Jemen organisieren sie Infoveranstaltungen zur Minenprävention, in Afrika initiierten sie verschiedene Trinkwasserprojekte. |
Auch Florin Hasler aus Liechtenstein macht mit. Der Praktikant einer Nichtregierungsorganisation wohnt in Bern und will seiner neuen Wohngemeinde etwas zurückgeben: «Wir haben es sehr gut hier. Doch wir wollen die Stadt noch besser machen.»
Wir wollen mit coolen Leuten etwas Tolles auf die Beine stellen.
In Bern engagieren sich etwa 30 Global Shapers. Wichtig sind für sie auch die verschiedenen Anlässe; Apéros, an denen sich die verschiedenen «Shapers» der Schweiz treffen, oder auch das «Meet the Shapers».
Jede und jeder kann an einem Stammtisch in einer Kneipe mit den Mitgliedern der Shapers ein Bier trinken und netzwerken. Für die jungen Kommunikationsleute, Juristen oder Politologen eine gute Gelegenheit Leute zu treffen – auch für die eigene Karriere. Florin Hasler meint: «Wer weiss, vielleicht treffen sich hier ja die Führungsleute von morgen.»