Beim Auftrag, den das Sozialamt des Kantons Bern jetzt an fünf regionale Partner vergeben hat, geht es um viel Geld. Konkret um rund 50 Millionen Franken pro Jahr. Dafür kümmern sich die Organisationen um Asylsozialhilfe, Fallführung, die individuelle Unterbringung von Asylsuchenden und die Förderung der Arbeitsintegration.
Diese Institutionen haben den Zuschlag erhalten
Region Bern Stadt und Umgebung | Stadt Bern, Direktion für Bildung, Soziales und Sport/Subakkordant: Stiftung Heilsarmee Schweiz |
Region Bern-Mittelland | Schweizerisches Rotes Kreuz Kanton Bern |
Region Berner Jura-Seeland | Schweizerisches Rotes Kreuz Kanton Bern |
Region Emmental-Oberaargau | ORS Service AG |
Region Berner Oberland | Asyl Berner Oberland |
Grosser Gewinner ist das Schweizerische Rote Kreuz Kanton Bern, das in gleich zwei Regionen den Zuschlag erhalten hat. Grund sei die grosse Erfahrung, die seine Organisation im Migrationsbereich vorweisen könne, sagt Geschäftsführer Joel Meier, «beispielsweise bei der beruflichen Integration von Flüchtlingen, etwa im Pflegebereich. Andererseits haben wir innovative Ansätze in unser Angebot integrieren können.» Und dann habe auch der Preis gestimmt.
Verlierer prüfen Beschwerde
Zwei grosse heutige Leistungsträger tauchen in der Liste nicht auf: der Verein Asyl Biel und Region und die Heilsarmee. Diese beiden Organisationen, welche heute nach eigenen Angaben rund 4000 Asylsuchende betreuen, gingen leer aus.
Daniel Röthlisberger, Leiter Sozialwerk bei der Heilsarmee: «Die Konsequenzen des Entscheids sind massiv. Wir haben im Kanton Bern rund 200 Mitarbeitende. Ich gehe davon aus, dass wir 170 von ihnen per Mitte 2020 entlassen müssten.» Auch die Caritas, die sich in allen fünf Regionen um den Auftrag beworben hatte, wurde nicht berücksichtigt.
Die Konsequenzen des Entscheids sind massiv.
Beim kantonalen Sozialamt hofft man, dass gegen die Auftragsvergabe keine Beschwerden eingereicht werden. Ob sich diese Hoffnung erfüllt, ist allerdings noch unklar. Zumindest Caritas und Heilsarmee prüfen eine Beschwerde. Zuerst wolle man aber den Entscheid des Kantons genau analysieren.
Pro Region mindestens vier Angebote
Die Reorganisation der Flüchtlingsbetreuung nimmt der Kanton Bern als Reaktion auf die beschleunigten Asylverfahren auf Bundesebene vor. Zudem forderte das Kantonsparlament Änderungen. 21 Angebote gingen beim Kanton Bern ein, pro Asylregion mindestens vier.
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