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Gespräch mit Daniel Schafer (Christian Strübin, 05.04.2013)
Aus Regi BE FR VS vom 05.04.2013.
abspielen. Laufzeit 8 Minuten 32 Sekunden.
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Bern Freiburg Wallis EWB-CEO Daniel Schafer: «Das Energiegeschäft wird anspruchsvoll»

Energie Wasser Bern EWB rechnet mit einer anstrengenden Zukunft im Energiegeschäft. Man könne sicher Geld verdienen. Aber die Zeiten seien vorbei, in denen die Unternehmen am einen Ende der Leitung einfach Strom einspeisen, den die Verbraucher am anderen Ende abzapfen.

Der regionale Energiedienstleister Energie Wasser Bern hat 2012 im operativen Geschäft noch knapp 33 Millionen Franken verdient - ein Drittel weniger als im Vorjahr, trotz Mengenwachstum bei Gas, Strom, erneuerbarer Energie, Kehricht und Wasser. EWB-Direktor Daniel Schafer ist damit zufrieden. Mit Blick auf die zerfallenden Strompreise in Europa, den Kosten der Abkehr von der Kernenergie, den hohen Investitionen in ausländische Kraftwerke für erneuerbare Energie und in die grosse Energiezentrale Forsthaus in Bern sei dies ein ansprechendes Resultat.

Zukunft wird anspruchsvoll

Ausländische Sonnen- und Windkraft-Parks rentieren zurzeit überhaupt nicht. Zuviel solche Energie ist zurzeit tagsüber in ganz Europa zu Schundpreisen erhältlich und konkurrenziert vor allem die hiesige, bisher hochprofitable Spitzen-Energie aus Wasserkraft.

Daniel Schafer nimmt es in Kauf: «Wir haben diese Kraftwerke im Ausland nicht gekauft, um damit Geld zu verdienen. Sondern um den Atomstrom-Ausstieg zu bewerkstelligen. Und diese Energiewende hat ihren Preis.» Die neue Energiezentrale Forsthaus in Bern, ein Kraftwerk vor der Türe, das einen Drittel des Versorgungsgebiets mit Strom und Fernwärme aus der Kehrichtverbrennung versorgt, «ist auch ein Sicherheitsfaktor. Immerhin könne man damit im Fall einer Krise in der eigenen Region Energie und Wärme produzieren.»

Geld verdienen - aber nicht mehr so wie früher

Für EWB-CEO Daniel Schafer ist deshalb klar: Mit Energie lässt sich auch in Zukunft Geld verdienen. Aber mit dem bisher rentablen Geschäftsmodell, einfach auf der einen Seite der Leitung Strom reinzulassen, der dann auf der anderen Seite vom Verbraucher abgezapft werde, sei es wohl vorbei. Es brauche Unternehmen, die «quasi als Energie-Versicherer die Versorgung garantieren, mit dezentraler Produktion, mit dezentraler Speicherung und mit Netzen, die eine flexible Energie-Verteilung möglich machen».

So gesehen sei der Entscheid der Kraftwerke Oberhasli KWO, im Grimselgebiet vorläufig auf ein neues, 660 Millionen Franken teures, unterirdisches Pumpspeicherkraftwerk zu verzichten, richtig - weil ein solches Werk einer zurzeit nicht mehr aktuellen Geschäftsidee entspringe, mit billiger Nachtenergie Wasser in einen höheren Stausee zu pumpen, um es ein zweites Mal durch die Turbinen zu jagen. «Wer heute pumpt, legt drauf» sagte denn auch der KWO-Verwaltungsrat vor einigen Tagen. Energie Wasser Bern ist an den KWO mit einem Sechstel beteiligt.

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