Gegen den S3-Gründer Pascal Jaussi ist ein Strafverfahren wegen Irreführung der Rechtspflege, Brandstiftung und Urkundenfälschung eröffnet worden, wie die Staatsanwaltschaft des Kantons Freiburg am Dienstag mitteilte. Grund dafür ist eine angebliche Attacke von Ende August.
Der Gründer des Raumfahrtunternehmens war damals mit Brandverletzungen im Gesicht, am Brustkorb und am Hals in einem Wald bei Aumont FR aufgefunden worden. Er hatte angegeben, von Unbekannten angegriffen worden zu sein.
Alles nur Show?
Im Laufe der Ermittlungen gab Jaussi diese Version bei drei Befragungen der Polizei an. Nach intensiven Ermittlungen, der Auswertung der Handy-Daten sowie der Befragung von rund 40 Personen steht für die Freiburger Justiz aber eine Inszenierung im Vordergrund.
Für den Beschuldigten gelte die Unschuldsvermutung, betonte die Freiburger Staatsanwaltschaft am Dienstag. Sie führt ihre Ermittlungen weiter und will zudem auch von der Waadtländer Justiz das Verfahren zum Konkurs von Swiss Space Systems übernehmen.
S3 – geplatzte Weltraumträume
S3 ist Pleite
Das Waadtländer Raumfahrt-Unternehmen Swiss Space Systems hat den Rekurs gegen die Mitte Dezember verhängte Konkurseröffnung zurückgezogen. Das Unternehmen wurde am Montag in Konkurs geschickt. Das Unternehmen hatte über sieben Millionen Franken Schulden angehäuft.
Die Schulden des Pascal Jaussi
Der überfallene und angezündete Weltraumunternehmer schuldet allein AHV und Pensionskasse über eine halbe Million Franken. Nun äussert auch Star-Astronaut Claude Nicollier, sein Freund und Berater, Zweifel an Jaussis Geschäftsgebaren. Und er nennt ein mögliches Tatmotiv.
Vom Welschland ins Weltall
Der Romand Pascal Jaussi möchte eines Tages mit dem eigenen Space Shuttle in den Orbit fliegen. 80 Ingenieure arbeiten in Payern an Jaussis Traum – nicht, indem sie die Raumfahrttechnik neu erfinden, sondern indem sie Technologien aus den USA, Russland und Frankreich zusammenbauen.