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Kampf gegen das Verschwinden Freiwillige zählen tausende Bäume

Bergahorne prägen die Landschaft im Diemtigtal. Nun werden sie gezählt – ein riesiger Aufwand.

Kurt Steiner ist nicht zimperlich. Er nimmt sein Werkzeug aus dem Rucksack und schlägt einen Nagel in die dicke Rinde eines grossen, alten Bergahorns. «Das ist für den Baum nicht schlimm», sagt Steiner, einer der rund 30 Freiwilligen, die in diesem Sommer die Bergahorne im Tal zählen. Am Nagel befestigt er ein Messband und misst den Stammumfang. «Dieser Baum ist gesund», freut sich Steiner.

Weshalb der Bergahorn bedroht ist

Einst wurden die Bäume rege genutzt und man trug Sorge zu ihnen. Das Laub wurde beispielsweise als Einstreu für das Vieh in den Ställen genutzt. Heute würden sich die Bewohner des Tals kaum mehr um die Bäume kümmern, sagt Heinz Lerch vom Naturpark Diemtigtal. «Die Bäume wurden zur Last.» Das Laub bleibt am Boden lange liegen. Darunter wächst kein Gras mehr fürs Vieh. Zudem stehen die Bäume auf den Wiesen den grossen Landmaschinen im Weg. Nun geben die Verantwortlichen im Tal mit dem Projekt Gegensteuer.

Die Verantwortlichen des Naturparks Diemtigtal wollen die Bäume zählen, um Daten zu sammeln über ihren Zustand. So können sie abschätzen, wo mit der Hilfe von Bauern neue, junge Bäume gepflanzt werden müssen. Denn langsam aber stetig verschwinde der Bergahorn, sagt Heinz Lerch vom Naturpark. «Der Verlust ist schleichend», sagt Lerch. «Deshalb müssen wir nun aktiv werden.»

Der Bergahorn ist auch ein Lebensraum

Gerettet werden soll aber nicht nur der Bergahorn, sondern mit ihm auch die einmalige Landschaft im Diemtigtal, betont Heinz Lerch. Und es gehe auch um seltene Flechtenarten. Die Freiwilligen notieren deshalb bei jedem Baum, welche Flechten auf der rauen Rinde der Bäume wachsen.

Video
Deshalb machen Freiwillige mit
Aus News-Clip vom 04.08.2017.
abspielen. Laufzeit 36 Sekunden.

Heinz Lerch vom Naturpark Diemtigtal schätzt, dass es im Diemtigtal 4800 dieser wertvollen Ahorne gibt. Dank der Freiwilligen, die sie zählen, weiss er es Ende Sommer genauer. Doch erst in 100 oder 200 Jahren wird man wissen, ob das Zählen der Bäume auch wirklich etwas gebracht hat und noch immer Bergahorne mit Flechten an den steilen Hängen des Diemtigtals wachsen.

(Rendez-vous, 4.8.2017; 12.30/Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 14.5.2017 17:30 Uhr)

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