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Bern Freiburg Wallis Gewitterserie setzt Hochwasserprojekte unter Zeitdruck

Dass die Gewitter immer häufiger und immer heftiger werden, scheint sich im Juni 2015 zu bewahrheiten. Die Folge davon ist, dass Hochwasserschutz-Projekte unter Zeitdruck geraten. Die Natur und die Schäden diktieren eine schnellere Gangart. Zum Beispiel an der Zulg in Steffisburg.

Innert zehn Tagen führte der Fluss Zulg drei Mal enorme Wassermengen quer durch Steffisburg Richtung Aare. Die Folge von schweren Gewittern im Eriz und im Zulgtal. Die Pegelstände und Abflussmengen des Flusses waren dabei mit 235 Kubikmetern pro Sekunde noch höher als im Rekordjahr 2012. Steffisburg ist damit in der gleichen Lage wie viele andere Gemeinden auch. Die Heftigkeit und die Häufigkeit der Unwetter nehmen offensichtlich zu.

Bei der Post, rund um die Magazine der Feuerwehr und des Werkhofs und beim Gemeindehaus waren die Wehrdienste mit Absperrschläuchen bereit, die Gebäude zu schützen. Sie haben Erfahrung damit. Nach dem Hochwasser von 2012 ist die Gemeinde ausgerüstet. Und sie hat einen Vorteil: Sie hat ein umfassendes Hochwasserschutz-Projekt bereit, das die ganze Länge der Zulg von oberhalb des Dorfes bis zur Einmündung in die Aare umfasst.

Die Witterung macht Zeitdruck auf die Projekte

Es zeigt sich allerdings, dass die Gemeinden vorwärts machen müssen. Die Häufigkeit der Unwetter und der Verlauf der Schäden diktieren zumindest in Steffisburg ein schnelleres Tempo als eigentlich vorgesehen war. «Wir haben bereits Kredite vorgezogen und sind an der Arbeit», bestätigt der Steffisburger Gemeindepräsident Jürg Marti. Und Tiefbau-Abteilungschef Martin Deiss fügt an: «Es mag definitiv keine Verzögerung mehr leiden, weder bei der Projektierung noch beim Bau und beim Geld».

Die Tiefbau-Profis der Gemeinden sind dazu unter Druck, welche Projekte sie vorziehen und welche sie zurückstellen. Martin Deiss: «Wir haben ja nicht nur die Zulg. Sondern auch noch andere Bäche. Da arbeitet man am Punkt A und dann passiert es beim nächsten Mal am Punkt B.» Und schliesslich müssen die Ingenieure sicher sein, dass mit einer punktuellen Verstärkung der Hochwasserbauten nicht weiter unten ein neues Problem geschaffen wird.

Verfahren sind für eine Beschleunigung nicht geschaffen

Allerdings ist es nicht so einfach, mit Wasserbauprojekten schneller vom Fleck zu kommen. «In sehr dringenden Fällen ist eine starke Beschleunigung möglich. Aber normalerweise brauchen die Verfahren ihre Zeit. Es sind Schritte einzuhalten, die nicht beliebig weggelassen werden können», gibt Markus Wyss, der Oberingenieur des Berner Oberlandes, zu bedenken. Er sieht auch keine wirklichen Brennpunkte im Oberland: «Jede Gemeinde hat ihre Gefahrenkarte und weiss genau, wo Handlungsbedarf besteht. Daran ändern auch die Gewitter nichts.»

Ein Problem sind allerdings die ungeheuerlichen Mengen Schwemmholz, die durch die reissenden Flüsse zu Tal transportiert werden. "Schwemmholz ist gefährlich. Denn ausgerissene Bäume destabilisieren die Hänge. Und sie können Brücken verstopfen". Dafür zuständig, an den Böschungen aufzuräumen, sind die wasserbaupflichtigen Gemeinden und Schwellengenossenschaften.

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