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Bern Freiburg Wallis Hilfe für junge Mütter ohne Ausbildung

Keine Lehre, keine Familie, aber ein Kind: Minderjährige Mütter riskieren in der Sozialhilfe zu landen. Die Institution «aux étangs» führt sie in eine soziale und finanzielle Unabhängigkeit.

Susanne (Name geändert) lebt seit ein paar Monaten mit ihrem zweieinhalb Jahre alten Sohn in der Institution «aux étangs» in der Stadt Freiburg. Mit 19 wurde die heute 22-jährige schwanger. Die Familie kümmert sich nicht um sie, auch nicht der Vater des Kindes. Deshalb wont sie im «aux étanges». «Hier lerne ich Mutter zu sein», sagt Susanne. Sie arbeitete als Coiffeuse und Kleinkinderbetreuerin. Sie hat jedoch nie eine Lehre abgeschlossen. Die Institution hilft ihr, das nachzuholen. «Ich möchte eine Lehre als Coiffeuse oder Kosmetikerin machen.»

Schwierige Umstände

In der Institution «aux étangs» hat es Platz für acht Frauen und deren Kinder. «Wir sind immer ausgebucht», sagt Direktorin Daria Aebischer. Sie glaubt, dass es eine Dunkelziffer von betroffenen Frauen gibt. «Diese Frauen haben keine Berufsbildung und kein familiäres Umfeld.»

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Die Situation der jungen Mütter (26.2.2015)
01:24 min
abspielen. Laufzeit 1 Minute 24 Sekunden.

Ziel ist es, diese Frauen in eine Unabhängigkeit zu führen. Das klappe bloss bei jeder zweiten Frau, sagt die Direktorin. Der Aufenthalt in der Institution ist zeitlich beschränkt. «Es bräuchte mehr Pflegefamilien, die Mutter und Kind aufnehmen», erklärt Daria Aebischer. Sie wünscht sich, dass die Lehre der Situation solcher Frauen angepasst würde. «Es wäre gut, wenn es Halbzeit-Lehrstellen gäbe.»

Kanton sieht keine Probleme

Unter 18-jährige Mütter erhielten einen Beistand, schreibt die Freiburger Regierung in einem Bericht an das Kantonsparlament. Zudem gebe es nur wenige alleinerziehende Mütter unter 25 Jahren, welche von der Sozialhilfe lebten. Jungen Müttern in Ausbildung werde individuell geholfen, sagt Christophe Nydegger, Chef des kantonalen Berufsbildungsamts. «Es wird mit dem Arbeitgeber und der Schule nach Lösungen gesucht.» In Basel-Stadt finanziert der Gewerbeverband ein Projekt für junge Mütter. Pro Mutter und Monat zahlt er 1500 Franken für Kurse, Coaching und psychologische Betreuung. «Ein solches Projekt kann ich mir für Freiburg nicht vorstellen», sagt Thomas Rauber, Präsident des Gewerbeverbandes Sense. Er findet, dass die Arbeitgeber schon heute genug Hand bieten für Lösungen.

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