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Warum braucht es «Pa-parat»? Projektleiter Umberto Castra erklärt.
Aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 15.03.2019. Bild: Brigitte Mader/SRF
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Integrationsangebot für Männer «Auch Migrantenväter wollen gute Väter sein»

Angebote für Väter mit Migrationshintergrund gibt es wenige. Im Auftrag des Kantons Bern hat die Stiftung Berner Gesundheit 2012 das Projekt «Pa-parat» lanciert. Ein niederschwelliges Angebot, wo sich Väter mit ausländischen Wurzeln austauschen können. Nun wurde das Projekt ausgezeichnet von der Allianz Gesundheitskompetenz, einer schweizweiten Organisation von verschiedenen Akteuren aus dem Gesundheitswesen. Umberto Castra leitet «Pa-parat», das im ganzen Kanton Bern Vätertreffen organisiert.

Umberto Castra

Umberto Castra

Leiter «Pa-parat»

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Umberto Castra stammt aus Italien. Im Jahr 1992 ist er im Alter von 32 Jahren mit seiner Familie in die Schweiz gezogen, in die Heimat seiner Frau. Castra hat an der Universität Rom Sozialpädagogik studiert. Er ist Migrationsexperte. Seit 2014 leitet er das Projekt «Pa-parat» der Stiftung Berner Gesundheit.

SRF News: Was sind die grössten Herausforderungen für Väter mit Migrationshintergrund?

Umberto Castra: Diese Väter kommen in ein Land, wo sie am Anfang die Sprache nicht können. Die Aufgabe, die sie in ihren Herkunftsländern gehabt haben, nämlich ihren Kindern zu zeigen, wie die Gesellschaft funktioniert, die können sie hier nicht wahrnehmen. Denn sie sind selber nicht mit der neuen Gesellschaft vertraut.

Die Väter können ihren Kindern nicht zeigen, wie die Gesellschaft hier funktioniert, denn sie sind selber nicht damit vertraut.

Diese Kompetenz will «Pa-parat» fördern. Wie genau?

«Pa-parat» hat sogenannte Schlüsselpersonen ausgebildet. Es sind derzeit 15 Väter aus ganz unterschiedlichen Herkunftsländern: Spanien, Portugal, Kosovo, Türkei, Sri Lanka, Somalia etc. Sie organisieren dann die sogenannten Vätertreffen in ihrer Umgebung. Dabei tauschen sich die Väter zu Fragen der Erziehung und Gesundheit aus. Das reicht von Schulfragen, vom Umgang mit den neuen Medien bis zu Sucht und Sexualität. Das Ziel: die Väter zu Beteiligten machen, auch wenn sie wegen des Jobs weniger daheim sind als die Mütter zum Beispiel.

Erreicht «Pa-parat» nicht nur jene Väter, die ohnehin schon sensibilisiert sind für solche Fragen?

Klar, die Schlüsselpersonen sind sicher schon sensibilisiert. Aber sie können im Fussballclub oder in der Moschee auf andere Väter zugehen, die man sonst nicht erreichen würde. Unsere Erfahrung ist es, dass die Väter diese Möglichkeit des Austausches sehr schätzen. Denn Väter mit Migrationshintergrund wollen dasselbe wie Väter aus der Schweiz, nämlich gute Väter sein.

Das Gespräch führte Brigitte Mader.

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