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Kahlschlag bei Meyer Burger
Aus Schweiz aktuell vom 02.11.2017.
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Meyer Burger geht nach China Kein gutes Signal für Schweizer Solar-Hightech

Als «Hiobsbotschaft» betitelt der Thuner Stadtpräsident Raphael Lanz den Schliessungsentscheid der Produktionsabteilung der Firma Meyer Burger. Es sei nicht nur eine schlechte Nachricht für Thun, sondern auch für den Industriestandort Schweiz. Der Solartechnologie-Konzern Meyer Burger lanciert ein weitreichendes Kosteneffizienzprogramm.

Verschiedene Optimierungsmassnahmen

Das Kosteneffizienzprogramm beinhaltet folgendes:

  • Im Zuge der Anpassungen verlagert das Unternehmen die gesamte Produktion von Thun nach China. Andere Bereiche werden in Deutschland gefertigt.
  • In Thun bleiben Forschung und Entwicklung und die Konzernleitung.
  • Von den geplanten Massnahmen sind in Thun bis zu 180 Stellen betroffen.
  • Der Thuner Hauptsitz wird zu gross. Meyer Burger sucht neue Nutzungen.
Unsere Kostenstruktur ist deutlich zu hoch, um dem Wettbewerb in China standhalten zu können.
Autor: Hans BrändleCEO Meyer Burger

Der Grossteil der Kunden von Meyer Burger ist in China. Dort habe die Konkurrenz deutlich tiefere Kosten, sagt CEO Hans Brändle. Mit der Produktion in Thun seien die Kosten von Meyer Burger in China zu hoch.

Nicht der erste Abbau

Die Schliessung der Bereiche in Thun solle bis Ende 2018 abgeschlossen sein. «Wir werden die Leute unterstützen», sagt Hans Brändle. Es bestehe ein Sozialplan, ein Jobcenter werde eingerichtet. «Wir sind leider geübt mit Abbaumassnahmen am Standort Thun.» Tatsächlich hat der Konzern nach stürmischen Wachstumsjahren von 2002 bis ungefähr 2010 seine Belegschaft weltweit halbiert, bei den Aktionären neues Kapital geholt, Standorte geschlossen - und seit 2012 über 600 Millionen Franken Verlust gemacht.

Gewerkschaft fürchtet noch grösseren Abbau

Die Gewerkschaft Unia kritisiert den Entscheid der Unternehmensleitung, die Produktion von der Entwicklung und Forschung zu entkoppeln. Dies sei ein strategischer Fehler, denn beide Bereiche würden sich gegenseitig bedingen.Die Gewerkschaft befürchtet, dass der Massnahme bis zu 250 Stellen zum Opfer fallen könnten – inklusive Lernende und temporär Angestellte. Die Unia fordert von der Berner Kantonsregierung darum die Einsetzung einer Taskforce, damit möglichst viele Stellen in Thun erhalten werden können.

In Thun werden bislang Anlagen für die Wafer- und Modul-Prozesse sowie Applikationen für gebäudeintegrierte Photovoltaik hergestellt. Durch die Verlagerung nach China könnten flexiblere Kostenstrukturen, eine Reduktion der Lieferzeiten und -kosten und eine noch stärkere Kundennähe erreicht werden.

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