1. 400 Busse pro Tag umleiten
Christoph Roth muss als Projektleiter bei Bernmobil eine der wichtigsten Buslinien umleiten. Die Baustelle am Eigerplatz erfordert eine neue Linie – mitten durch das Wohnquartier.- Die beliebteste Pendlerstrecke in der Region Bern liegt zwischen den Gemeinden Bern und Köniz. Allein mit dem Bus sind täglich 35'000 Menschen auf dieser Strecke unterwegs. Wegen einer Grossbaustelle muss die Linie aber seit Monaten umgeleitet werden.
- Architekt dieser Umleitung ist Christoph Roth von Bernmobil. Über Monate hat er die neue Route geplant, durch Wohnquartiere, um Häuserecken, an Kindergärten vorbei. Parkplätze mussten verlegt, Quartieranwohner beschwichtigt und Orte für neue Haltestellen gesucht werden.
- Bisher läuft die Umleitung der 400 Busse pro Tag erstaunlich reibungslos. Aber wehe, wenn der Baustellenverkehr den Bussen in die Quere kommt.
2. In Freiburg wohnen, am Genfersee arbeiten
Manuela Eicher pendelt von Freiburg nach Lausanne. Drei Stunden dauert die Reise hin und zurück. Sie ist eine von vielen, die den Weg an den Genfersee jeden Tag auf sich nehmen.- Die 46-jährige Professorin Manuela Eicher pendelt nach Lausanne. «Einen Lehrstuhl als Pflegewissenschaftlerin gibt es in Freiburg nicht.» Zudem würde sich ihre Familie die gleiche Wohnsituation mit Haus und Garten in Lausanne nicht leisten können.
- Auch der Freiburger Jacques Berset pendelt jeden Tag mit Bus und Zug nach Lausanne. Sein Arbeitsplatz ist vor zwei Jahren verlegt worden. Die Reise dauert täglich mehr als drei Stunden. «Ich hab keine Wahl und muss das akzeptieren.» Die vier Jahre bis zu seiner Pensionierung werde er überstehen.
3. Sitten und der Ansturm der Pendler
Über 16'000 Pendlerinnen und Pendler strömen jeden Tag in die Walliser Kantonshauptstadt. Und es werden immer mehr. Die Stadt muss reagieren: mit Parkhäusern, Wohnungen und einem neuen Bahnhof.- Kein anderer Bezirk in der Region Bern Freiburg Wallis hat einen grösseren Pendlersaldo: Gut 16'000 Leute pendeln jeden Tag nach Sitten zur Arbeit, weniger als 4000 wohnen in Sitten, arbeiten aber ausserhalb. Sitten hat 35'000 Einwohner und gegen 50'000 Arbeitsplätze.
- Der neue Stadtpräsident Philippe Varone sagt, den Verkehrsfluss in den Griff zu bekommen, sei eine Priorität. Geplant seien neue Parkhäuser und ein neues Bahnhofgelände – der jetzige Bahnhof hat lediglich zwei Perrons. Aber auch neue Wohnungen sollen entstehen. Nur so könne Sitten den Ansturm bewältigen.
Quer durch das Pendlerland
Fast vier Millionen Menschen pendeln in der Schweiz täglich zwischen Wohn- und Arbeitsort. Die Zahl hat in den letzten Jahren stark zugenommen, wie eine interaktive Reise durch das Pendlerland Schweiz zeigt.
SRF-«Heimatland» widmet sich zudem in einer mehrteiligen Serie dem Pendlerland Schweiz.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)