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Bern Freiburg Wallis Pensionskasse BIO vor der Schicksalsentscheidung

Die Vorsorgeeinrichtung braucht über 50 Millionen Franken für die Sanierung. Entscheidend ist, ob die Gemeinde Ostermundigen rund 30 Millionen beisteuert. Im Gemeindeparlament ist das Geschäft aber umstritten. Ostermundigen ist noch die letzte Trägerin der Kasse. Am Donnerstag fällt der Entscheid.

Die Pensionskasse BIO wurde 1984 von den drei Berner Agglomerationsgemeinden Bolligen, Ittigen und Ostermundigen gegründet. Mit der Zeit kamen weitere Gemeinden, Organisationen und gemeindenahe Körperschaften wie Spitex oder Tageseltern-Vereine dazu. Bis 2015 waren so 20 Arbeitgeber und ihre Angestellten unter dem BIO-Dach. Aber inzwischen sind 19 davon abgesprungen. Nur noch Ostermundigen bleibt übrig. Die Kasse kämpft entsprechend um Finanzen und Vertrauen.

Ostermundigen entscheidet, ob die Kasse überlebt

Der Kasse geht es nicht gut. Der Deckungsgrad betrug am 1. Januar 2015 nur rund 80 Prozent. Sie braucht gegen 50 Millionen, um ausfinanziert zu sein. Daran haben die abtrünnigen Gemeinden bereits über 20 Millionen bezahlt. Nun muss Ostermundigen über seinen Beitrag von gut 30 Millionen entscheiden.

Eine Grafik.
Legende: Eine Kurve des Schreckens: Der Deckungsgrad-Verlauf der Pensionskasse BIO von 1984 bis heute. zvg

«Wir fürchten, dass eine Liquidierung der Kasse mehr Schaden anrichtet, als ein Überleben als Ostermundiger Vorsorge-Einrichtung», sagt Gemeindepräsident Thomas Iten. Ob dies der Gemeinderat alleine entscheiden kann, ist im Gemeindeparlament allerdings umstritten. Eine Beschwerde beim Regierungsstatthalter soll über die Kompetenzen Klarheit schaffen.

Stiftungsratspräsident der Kasse ist der Ittiger Gemeindepräsident Marco Rupp. Zwar hat auch seine Gemeinde den Austritt vollzogen. Aber er sagt: «Wir haben eine neue Geschäftsführung, eine neue Anlagestrategie und eine gesicherte Rendite aufgrund des Liegenschaftsbesitzes. Eigentlich gibt es jetzt keinen Grund mehr, auszusteigen.» Nur – die Botschaft kommt wohl zu spät.

Wenn aus BIO eine Vorsorge-Einrichtung von Ostermundigen wird, dann ist das eine Kasse mit rund 200 Aktiven und etwa 100 Rentnern. «Grösse alleine ist nicht entscheidend», sagt der Basler Pensionskassen-Experte Patrick Spuhler von der Beratungsfirma Prevanto. «Entscheidend sind die Garantien für die Rentner, die Bewertung und Verteilung des Kapitals. Eine Kasse, die dabei einen hohen technischen Zinssatz und einen hohen Anteil an Pensionierten hat, braucht einen hohen Deckungsgrad, um zu überleben.»

Im Falle von BIO ist die Ausgangslage also auch nach einer finanziellen Sanierung relativ schwierig. Am Donnerstag will nun das Ostermundiger Gemeindeparlament über die finanziellen Mittel für die Pensionskasse entscheiden.

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