Der für die Suche nach einem Transitplatz zuständige Berner Regierungsrat Christoph Neuhaus traf am Freitag die Gemeindepräsidenten von Wileroltigen, Gurbrü und Ferenbalm, um über den möglichen Standort zu sprechen.
«Wir wollten früh auf die betroffenen Gemeinden zugehen», so Neuhaus. Der Kanton wolle mit offenen Karten spielen. Am 14. August findet eine Orientierungsveranstaltung statt.
Das fragliche Areal in Wileroltigen grenzt an den bestehenden Autobahnrastplatz. Insofern könnte dort, am Rand der A1, eine Situation entstehen wie beim Autobahnrastplatz La Joux-des-Ponts im Kanton Freiburg.
Dort, am Rand der A12 im Greyerzerland, nahm der Kanton Freiburg am Donnerstag einen Transitplatz für ausländische Fahrende in Betrieb, der an eine bestehende Autobahnraststätte anschliesst.
Der Platz wird schon genutzt
Der Platz neben der Autobahnraststätte in Wileroltigen ist zurzeit schon besetzt. Auf der Wiese, die dem Bundesamt für Strassen gehört, gibt es ein Lager mit 200 Wohnwagen und rund 500 Fahrenden. Die Bevölkerung ärgert sich über Fäkalien und Wasserbezug im Dorf, der Gemeindevertreter fühlt sich alleine gelassen.
Ist es also nicht der falsche Moment, Wileroltigen für einen ständigen Transitplatz für Fahrende anzugehen? «Es ist immer der falsche Moment, zu einer Gemeinde zu gehen und einen Platz für Fahrende zu fordern», entgegnet Christoph Neuhaus. Das sei seine Erfahrung aus den letzten Jahren. «Aber es ist der richtige Moment, um mit offenen Karten zu spielen.» Denn einen Platz müsse er finden, so laute sein Auftrag.
Suche nach einem neuen Standort
Der bernische Grosse Rat hatte im vergangenen September einen Kredit zum Bau eines Transitplatzes am Rand der Autobahn in Meinisberg im Seeland an den Regierungsrat zurückgewiesen. Die Berner Regierung solle auf einer anderen Parzelle und zu tieferen Kosten einen Transitplatz für ausländische Fahrende bereitstellen, so die Begündung. Wie hoch die Kosten bei Wileroltigen wären, klärt die Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion derzeit ab. |