«Newcomer» und «Urgestein»: Im Jahr 1991, als Christina Bucher-Brini im Bündner Grossen Rat angefangen hat, war Flavio Cotti Bundespräsident, und in Deutschland wird überraschend Angela Merkel vom damaligen Kanzler Helmut Kohl zur Ministerin für Frauen und Jugend ernannt. 27 Jahre hat Bucher-Brini im Kantonsparlament für die SP politisiert, nun tritt sie ab.
Die kantonale politische Bühne verlassen wird auch Christian Mathis. Der 70-Jährige tritt bereits nach einer Legislatur, in der er für die SVP politisiert hat, nicht mehr bei den Wahlen an. Der «Newcomer» und das politische «Urgestein» blicken auf ganz unterschiedliche Karrieren zurück.
Mehr als eine Gesundheitspolitikerin: Sie war Fraktionspräsidentin der SP, präsidierte die Gesundheiskommission und krönte ihre Karriere im Jahr 2011 mit dem Amt der Standespräsidentin. Nach 27 Jahren im Grossen Rat wolle sie nun Platz machen.
Ich finde, man muss die Chance auch den Jungen geben.
Der Ratsbetrieb habe sich in den letzten Jahren stark verändert, bilanziert sie. «Früher war es so, dass die Auswärtigen nicht nach Hause gingen während den Sessionen, da sass man am Abend dann auch über die Parteigrenzen hinweg zusammen und diskutierte», erinnert sich Bucher-Brini. Die Digitalisierung habe zudem dazu gefüht, dass alles sehr schnelllebig geworden sei. Sie werde weiter politisch tätig sein als Geschäftsleitungsmitglied der SP Graubünden.
«Mister Sonderjagdinitiative»: SVP-Mann Christian Mathis war vor seiner Zeit im Grossen Rat bereits Stellvertreter. Im Jahr 2014 wurde er dann für den Kreis Küblis in das Parlament gewählt. Dass er bereits nach der ersten Legislaturperiode wieder abtritt, erklärt er so:
Ich bin 70 Jahre alt, ich denke es ist Zeit zu gehen.
Von sich reden gemacht hat Christian Mathis als der Mann hinter der Sonderjagdinitiative. Die Arbeit im Parlament habe ihm gefallen, aber als Unternehmer habe es doch das eine oder andere gegeben, an dem er zu beissen gehabt habe. «Manchmal wurde im Parlament geredet, nur damit etwas gesagt wurde», bilanziert Mathis. Er werde sicher weiter politisch aktiv bleiben, sei dies in der Region oder in der Gemeinde.
Verteilung der Grossratssitze 2018
Partei | Sitze 2010 | Sitze 2014 | Wahlen 2018 | + / - |
---|---|---|---|---|
FDP | 38 | 34 | 36 | + 2 |
CVP | 33 | 31 | 30 | - 1 |
BDP | 26 | 27 | 23 | - 4 |
SP | 12 | 15 | 18 | + 3 |
SVP | 4 | 9 | 9 | 0 |
GLP | 2 | 2 | 3 | + 1 |
Parteilos | 5 | 2 | 1 | - 1 |
SRF1, Regionaljournal Graubünden; 17:30 Uhr; lies/kesp