Verschiedene Schweizer Museen haben in den vergangenen Jahren in ihren Sammlungen nach NS-Raubkunst gesucht. Während der Nazizeit wurden viele Kunstwerke ihren meist jüdischen Besitzern geraubt.
Das Kirchner Museum hat sich bei seinen Nachforschungen auf eine Schenkung aus dem Jahr 2000 konzentriert. Es ging um mehr als 40 Werke aus dem Nachlass von Rosemarie und Konrad Baumgart-Möller.
Signalname Möller
Rosemarie Baumgart war die Tochter des bekannten deutschen Kunsthändlers Ferdinand Möller. «Der Name Möller gehört in der Provenienzforschung zu den Signalnamen», sagt Julia Sophie Syperreck, Verfasserin des Provenienzberichts.
Ferdinand Möller war ein bedeutender Kunsthändler in der Nazizeit. Kunstwerke, die er damals gehandelt habe, stünden heute immer wieder unter Verdacht, sagt Syperreck. Eindeutige Naziraubkunst habe man im aktuellen Projekt nicht gefunden.
Die Resultate im Überblick:
Einstufung der untersuchten Werke
Einstufung der Objekte (Quelle: Kirchner Museum) | Anzahl Werke |
Die Provenienz zwischen 1933 und 1945 ist rekonstruierbar und unbedenklich. Es kann ausgeschlossen werden, dass es sich beim Objekt um NS-Raubkunst handelt. | 16 |
Die Provenienz zwischen 1933 und 1945 ist nicht eindeutig geklärt oder weist Lücken auf. Die vorhandenen Informationen lassen aber auf eine unbedenkliche Provenienz schliessen. | 21 |
Die Provenienz zwischen 1933 und 1945 ist nicht eindeutig geklärt oder weist Lücken auf. Die vorhandenen Informationen weisen auf mögliche Zusammenhänge mit NS-Raubkunst hin. Die Herkunft muss weiter erforscht werden. | 1 |
Die Provenienz zwischen 1933 und 1945 ist vollständig geklärt und eindeutig problematisch. Es handelt sich um NS-Raubkunst. Eine faire und gerechte Lösung muss gefunden werden. | 0 |
Werke, die nach 1945 entstanden sind. | 5 |
TOTAL | 43 |
Bei dem Werk, bei welchem ein Verdacht auf NS-Raubkunst nicht ausgeschlossen werden kann, handelt es sich um das Bild «Landschaft mit Badenden» von Otto Mueller. Für dieses Werk brauche es nun weitere Abklärungen.