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Graubünden Fremdspracheninitiative soll nicht vors Volk

Das Bündner Stimmvolk soll nicht über die Abschaffung der zweiten Fremdsprache im Primarschuluterricht abstimmen. Dies hat das Kantonsparlament entschieden.

Die kantonale Volksinitiative wurde im November 2013 von einem Initiativkomitee aus Wirtschaftsvertretern und Bildungsfachleuten eingereicht. Die Initianten sind überzeugt, dass zwei Fremdsprachen die Kinder überfordern und dass der Muttersprache in der Primarschule eine grössere Priorität zukommen soll.

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Engagierte Diskussion im Grossrat (21.4.2015)
01:40 min
abspielen. Laufzeit 1 Minute 40 Sekunden.

Die Initiative verlangt darum, dass in Bündner Primarschulen nur noch eine Fremdsprache unterrichtet wird. In deutschsprachigen Regionen soll es Englisch sein, in romanisch- und italienischsprachigen Regionen Deutsch.

Diskriminierung aufgrund der Muttersprache

Die Kantonsregierung und die Mehrheit der vorberatenden Kommission beantragten dem Grossen Rat, gestützt auf ein juristisches Gutachten, die Initiative für ungültig zu erklären. Die Krux liege in der unterschiedlichen Regelung für die verschiedenen Sprachregionen.

Rätoromanen und Italienischbündner würden in der Primarschule im Gegensatz zu Deutschbündnern nicht mehr Englisch lernen. Das würde für sie laut Regierung"eine nicht zu verkennende Benachteiligung" mit sich bringen und sie "aufgrund der Sprache diskriminieren". Dieser Sachverhalt verletze Bundesrecht.

Zudem würde Graubünden mit der Neuregelung dem überkantonalen Standard zuwiderlaufen und seine Harmonisierungpflicht verletzten. Schliesslich verstosse die Initiative gegen die Kantonsverfassung: Die Gleichwertigkeit der drei Sprachen Graubündens würde nicht mehr gewährleistet, Deutsch würde bevorteilt.

Nach einer vierstündigen Diskussion folgte das Parlament diesen Argumenten und erklärte die Initiative mit 82 zu 34 Stimmen für ungültig. Die Initianten können den Entscheid vor dem Bündner Verwaltungsgericht anfechten. Ob sie dies tun werden ist noch offen.

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