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Graubünden Unbehagen am Fusse des Calandas

Graubünden und St.Gallen möchten zwei junge Wölfe aus dem Calanda-Rudel abschiessen. Dies haben die Kantone vor kurzem angekündigt. Die Bevölkerung am Calanda hat grosses Verständnis für die geplante Massnahme. Viele Menschen haben Angst vor den Wölfen. Dies zeigt ein Augenschein.

«Ich muss ehrlich sagen, ich möchte den Wolf nicht im Dorf haben», sagt eine ältere Frau in Untervaz. Sie steht mitten in einer Gruppe Senioren, die sich regelmässig zum gemeinsamen Laufen trifft.

Man ist mehrheitlich kritisch eingestellt gegenüber dem Wolf. Es sei doch gefährlich, wenn die Tiere bis ins Dorf kämen. Die meisten in der Gruppe hoffen, dass mit einem kontrollierten Abschuss die Tiere wieder mehr Scheu vor den Menschen zeigen.

Noch weiter geht einer der Senioren. Er würde es am liebsten sehen, wenn alle Wölfe abgeschossen würden, sie gehörten nicht in diese Gegend. Etwas differenzierter äussert sich ein anderer aus der Gruppe. «Eigentlich ist es doch Sache der Jagdspezialisten, für mich persönlich ist ein solcher Schritt aber nicht notwendig.»

Mulmiges Gefühl in Felsberg

Auch in Felsberg, einem anderen Dorf am Fusse des Calandas, sind die Wölfe immer wieder bis ins Tal gekommen. Auch hier berichten die Menschen von gerissenem Wild, vom Geheule in der Nacht und von nahen Begegnungen.

«Ja, muss denn zuerst etwas passieren, bis man reagiert», fragt eine ältere Frau vor dem Dorfladen rhetorisch. Ein Abschuss von zwei Jungtieren würde sie begrüssen. Sie wohne am Dorfrand, und manchmal habe sie Angst wenn sie spazieren gehe.

«Grundsätzlich falsch ist das», sagt eine junge Frau mit Kind an der Hand. Die Tiere zu töten könne keine Lösung sein, wer garantiere, dass dies überhaupt etwas bringe.

Die beiden Kantone Graubünden und St. Gallen hatten vergangene Woche angekündigt, beim Bund eine Abschussbewilligung zu beantragen. Ziel sei es, zwei Jungwölfe aus dem Rudel zu schiessen. Dies sollte die übrigen Wölfe quasi umerziehen, sodass sie wieder mehr Scheu vor dem Menschen zeigten.

WWF glaubt nicht, dass Abschuss von Wölfen Probleme löst

Das «Regionaljournal Graubünden» hat den WWF mit den Aussagen der Bevölkerung konfrontiert. Anita Mazzetta sagt, sie habe Verständnis für die Ängste in der Bevölkerung. Mit einem Abschuss von zwei Wölfen sei das Problem aber nicht gelöst. Wölfe würden unter anderem wegen Futterstellen von Jägern in die Siedlungen gelockt. Da müssten die Verantwortlichen aufräumen.

Im Gespräch sagt Mazzetta weiter, wenn der Bund beschliessen sollte, dass der Abschuss von zwei Jungwölfen gerechtfertigt sei, werde man die Argumentation der Behörden genau studieren. Ein Rekurs sei durchaus eine Option.

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