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Der Pilzkontrolleur Hanspeter Schumacher hat alle Hände voll zu tun
Aus Regionaljournal Ostschweiz vom 28.08.2019. Bild: SRF/Martina Brassel
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Gutes Pilzjahr Viel Arbeit für Pilzkontrolleure

Aus dem Kanton St. Gallen gingen bei der Giftberatungsstelle in diesem Jahr bereits doppelt so viele Anrufe ein wie im gesamten letzten Jahr. Die Pilzkontrolleure sind gefordert.

Die Rechnung ist einfach: Je mehr Pilze wachsen, desto mehr Pilze werden gesammelt und gekocht und desto mehr ungeniessbare oder gar giftige Pilze landen auf dem Teller.

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Viele Pilze, mehr Vergiftungen
aus Regionaljournal Ostschweiz vom 28.08.2019. Bild: Keystone
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Dass diese Rechnung aufgeht, zeigen die Zahlen der Giftberatungstelle Toxinfo Suisse. Dort nehmen die Expertinnen und Experten Telefonanrufe entgegen, wenn sich jemand nach dem Konsum von Pilzen schlecht fühlt. 580 Telefonanrufe waren es im vergangenen Jahr, in diesem Jahr sind es bereits 350. Alleine aus dem Kanton St. Gallen gingen in diesem Jahr schon doppelt so viele Anrufe ein wie im gesamten letzten Jahr.

Der Pilz sei ein heikles Lebensmittel, sagt Katharina Schenk, Oberärztin und Pilzexpertin bei Toxinfo Suisse. «Ein Pilz kann äusserlich tipptopp aussehen, innerlich aber verdorben sein.» Solche Fälle gebe es häufig. Die Folgen: Bauchweh, Durchfall, Erbrechen. Beschwerden, die vorbeigehen und mit Hausmitteln gelindert werden können.

Ein Pilz kann äusserlich tipptopp aussehen, innerlich aber verdorben sein.
Autor: Katharina SchenkToxinfo Suisse

Wenn jemand aber einen giftigen Pilz verzehre, dann brauche er eine intensive medizinische Betreuung, sagt Schenk. Denn bei einer Pilzvergiftung versagen häufig Leber oder Nieren. Das einzige Rezept, um solche Fälle zu vermeiden sei, die Pilze von einer Fachperson kontrollieren zu lassen.

Viel Arbeit für Kontrolleure

Und diese sind im Moment gefordert, wie Hans Peter Schumacher bestätigt. Er arbeitet seit über 20 Jahren als Pilzkontrolleur auf der Pilzkontrollstelle im Botanischen Garten in St. Gallen: «Jeden Tag stehen die Leute Schlange und lassen ihre Pilze kontrollieren.»

Pilze in Kisten
Legende: Die Pilzkontrolleure in der Stadt St. Gallen haben alle Hände voll zu tun. SRF

Dass die Pilze im Moment spriessen wie selten, liege am Wetter. Nach einer längeren trockenen Phase kam der Regen, zugleich blieb es angenehm warm. «Ideale Voraussetzungen für die Pilze», sagt Hans Peter Schumacher.

Er begrüsst es, dass die Pilzsammler ihre Pilze kontrollieren lassen. Rund 20 Prozent muss er aussortieren, weil sie verdorben oder giftig sind. Gleichzeitig, so sagt er, diene die Kontrollstelle auch dazu, dass die Sammler ihre Pilze noch besser kennenlernen. Das sei gerade für Anfänger wichtig.

Pilzschutz nach Kantone

Kanton
Schonzeit
max. Menge pro Person/Tag
Weiteres
Appenzell Ausserrhoden
2 kg
Nur ausgewachsene Pilze. Nicht gewerbemässig.
Appenzell Innerrhoden
2 kg
Nur ausgewachsene Pilze. Nicht gewerbemässig.
Glarus1. - 10. jeden Monats
2 kg
Organisiertes Pilzsammeln ist verboten.
Graubünden1. - 10. jeden Monats2 kg
Pilzsammeln in Gruppen von mehr als 3 Personen ist
verboten (ausgenommen Familien).
Die mutwillige
Zerstörung von Pilzen ist verboten.
St. Gallen
Je nach Gemeinde unterschiedlich
SG: Wahlkreis Rheintal plus Gemeinde Au 2 kg

SG: Wahlkreise Sarganserland, Werdenberg & See-Gaster (ohne Benken, Schmerikon, Rapperswil-Jona)
1. - 10. jeden Monats2 kgZwischen 20:00 und 08:00 Uhr Sammeln verboten. Pilzsammeln in Gruppen von mehr als 3 Personen ist verboten (ausgenommen Familien).
SG: Weitere Gmeinden ohne Vorschriften
Thurgau1 kg
Naturschutzgebiete und Schutz von gefährdeten Grosspilzen beachten.

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