Graubünden, Glarus und Bern sind die drei Hochburgen der BDP. Seit vier Jahren bröckeln diese aber, die BDP ist in der Abwärtsbewegung. 2015 verlor sie zwei ihrer neun Nationalratssitze. Die Wahlen am 10. Juni in Graubünden und Glarus gelten als richtungsweisend.
Situation in Graubünden: Die BDP leidet in Graubünden unter den Folgen des Bündner Baukartells. Andreas Felix, Geschäftsführer des Bündner Baumeisterverbands, trat als Parteipräsident und Regierungsratskandidat zurück. Er stand in der Kritik im Zusammenhang mit illegalen Preisabsprachen. Die BDP tritt nun nur mit einer Einerkandidatur an und zwar mit dem bisherigen Regierungsrat Jon Domenic Parolini. Im Grossen Rat muss die BDP einige Rücktritte ersetzen. 14 ihrer heute 27 Grossrätinnen und Grossräte treten bei dem Urnengang nicht wieder an. Zum Vergleich: Vor vier Jahren waren es gerade einmal drei Rücktritte gewesen. Zudem konnte die BDP vor vier Jahren einen Sitz dazu gewinnen.
Situation in Glarus: Die Glarner BDP konnte ihren Sitz in der Regierung verteidigen. Kaspar Becker wurde Anfang März in die Regierung gewählt. Im Glarner Landrat verlor die BDP vor vier Jahren einen Sitz. Im Landrat, dem Glarner Kantonsparlament, ist die BDP mit neun Sitzen drittstärkste Kraft. Bereits jetzt ist klar, dass es in jedem der drei Wahlkreise zu mindestens einer Veränderung kommt. Glarus Süd verliert wegen des Bevölkerungsrückgangs einen Sitz im Landrat. Da alle bisherigen Landräte wieder antreten, wird es also für einen von ihnen nicht reichen. Glarus Nord erbt den Sitz aus Glarus Süd. In Glarus kann Kaspar Becker von der BDP nicht mehr antreten, da er aus dem Landrat in die Regierung befördert worden ist. Die BDP und die FDP treten in Glarus Süd und Glarus mit je zwei Listen an - möglichst viele Gesichter, damit der Sitzverlust eine andere Partei treffen möge.