Wenn ein Flüchtling in der Schweiz Asyl beantragen will, dann wird er an die Empfangs- und Verfahrenszentren (EVZ) des Bundes verwiesen. In der Ostschweiz sind diese in Kreuzlingen (TG) und in Altstätten (SG). Seit einigen Wochen sind diese Zentren überlastet. Das Staatssekretariat für Migration hat deshalb zusammen mit den Kantonen nach Lösungen gesucht.
- Im Kanton Thurgau öffnet die Gemeinde Sulgen eine Luftschutzanlage für maximal 120 Asylsuchende des EVZ. Die Vereinbarung zwischen Gemeinde und Staatssekretariat gilt bis Ende Januar 2016. Betreut werden die Asylsuchenden (im Auftrag des EVZ) durch die Asyl Organisation Zürich und die Securitas. Am Montag sind bereits 24 Personen eingezogen. Noch am gleichen Tag wurden von Unbekannten in der Nähe des provisorischen Asylzentrums Hakenkreuze auf Verkehrsschildern und auf den Ergatenweg gesprayt, wie die Kantonspolizei Thurgau mitteilt. Ermittlungen wurden eingeleitet.
- Im Kanton St.Gallen werden verschiedene Zivilschutzanlagen im Rheintal, im Sarganserland und im Werdenberg für rund tausend Asylsuchende vorbereitet. Das Angebot ist befristet bis Ende März 2016. Betreut werden die Flüchtlinge durch die kantonalen Zivilschutzorganisationen.
Weil die beiden Provisorien längerfristig nicht genügen, müssen die beiden EVZ um- und ausgebaut werden. In Kreuzlingen ist ein Umbau geplant, in Altstätten ein Neubau. Damit soll die vom Bund geforderte Kapazität von 700 Plätzen bis 2021 erfüllt werden – als eine der ersten Regionen der Schweiz.
Bundeszentren in der Ostschweiz
Plätze aktuell | Plätze ab 2021 | |
EVZ Altstätten | 170 Plätze | 390 Plätze |
EVZ Kreuzlingen | 290 Plätze | 310 Plätze |