Nach einem starken Gewitter am Sonntagabend war die Autobahn A1 bei Wil wegen eines Erdrutsches zeitweise gesperrt. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich im Juni 2015. Auch damals wurde die A1 überschwemmt. Bis am betroffenen Autobahnabschnitt Massnahmen getroffen werden können, dauert es noch Jahre. Klemens Müller, Projektleiter Hochwasserschutz Region Wil beim Thurgauer Amt für Umwelt, erklärt, warum nicht früher gehandelt werden kann.
SRF News: Schon vor drei Jahren wurde die Autobahn bei Wil überschwemmt, nun ist das schon wieder passiert. Hat man aus den Vorfällen im 2015 nichts gelernt?
Klemens Müller: Doch, aber wir sind mit dem Projekt noch nicht so weit (Anm.: Siehe Textbox). Im Moment laufen Ausschreibungen für ein Auflagenprojekt, welches im Oktober starten soll. So, dass im Jahr 2020 die öffentliche Auflage erfolgen kann.
Müsste man, vor dem Hintergrund der aktuellen Vorkommnisse, nicht schneller tätig werden?
Bei einem solchen Grossprojekt, von dem viele Leute betroffen sind, geht das nicht. Die Betroffenen müssen die Gelegenheit haben, Einsprache zu erheben.
Es kostet schliesslich auch ein paar Franken.
Das ist ein technisch kompliziertes Projekt, das sich nicht in einer kürzeren Frist umsetzen lässt – es kostet schliesslich auch ein paar Franken.
Was ist denn das Problem am betroffenen Autobahnabschnitt?
Das Problem ist, dass der Krebsbach mehr Wasser bringt, als der Düker (Anm.: Eine Druckleitung) unter der Autobahn durchleiten kann. Wir haben diverse Bäche, die an den Hochwasserschutz angepasst werden müssen.
Das Gespräch führte Michael Ulmann.